WordPress als Basis und Treibstoff für inzwischen über 60 Millionen Blogs und Websites aller Art hat im Laufe der Jahre eine raketengleiche Entwicklung genommen. Hier findest du, was du über Hoster, Webspace und Managed WordPress Hosting wissen musst.
Mittlerweile hat sich um das System herum ein kompletter Wirtschaftszweig entwickelt. Das kannst du zu deinem Vorteil nutzen, denn kein Blogsystem ist besser ausgestattet und leichter verfügbar.
Mit dem Hosting beginnt alles. Du solltest dieses Kapitel auch lesen, wenn du schon bei einem Hoster untergekommen bist oder bei einem Gratisdienst bloggst.
Zwar gibt es mehr Blogsysteme denn je, die meisten Blogs werden dennoch auf Basis von WordPress betrieben. Derart einseitig war es nie zuvor. Das hat gute und schlechte Seiten. Um WordPress herum hat sich eine prosperierende Kultur aus Dienstleistungen und häufig kostenlosen Produkten etabliert. Das kannst du für deine Zwecke ausnutzen. Auf der anderen Seite ist eine Monokultur auch anfällig für Schädlinge und Angreifer.
Wer sämtliche Möglichkeiten nutzen will, die WordPress bietet, der setzt auf ein selbst gehostetes Blog. Das hat viele Vorteile. Aber auch Nachteile, die hier nicht ausgeklammert werden sollen.

WordPress als Software ist frei verfügbar, man muss dafür nichts bezahlen. Aber man braucht einen Rechner, auf dem sie läuft, und das ist nicht der heimische PC. Einfach ausgedrückt funktioniert es so: Man findet jemanden, der einen Webserver betreibt (ein sogenannter Hoster), nämlich einen Computer, der Seiten und Daten für das Internet bereitstellt, mietet sich dort ein (das nennt man Hosting), lässt sich die Software seiner Wahl (WordPress) darauf installieren und legt los.
Der Sinn: Man ist nicht mehr geduldeter Gratisnutzer eines Dienstes, sondern ein Kunde. Und Kunden sind bekanntlich König.
Abgesehen von WordPress, auf das ich mich hier beschränke, gibt es durchaus weitere Lösungen. Etwa Ghost oder Serendipity sowie größere Content Management Systeme wie Typo 3 oder Joomla, aber die sind für die Zwecke, um die es hier gehen soll, überdimensioniert und für Einsteiger nicht zu bewältigen.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen WordPress.org und WordPress.com
- Enorme Auswahl von Themes.
- Die wunderbare Welt der Plugins steht dem Nutzer offen.
- Man ist selbst für mehr verantwortlich, kann mehr machen, aber auch mehr kaputtmachen.
- Um Installation und das WordPress Hosting muss man sich nun selbst kümmern, mindestens jemand beauftragen.
- Rebloggen gibt es nicht mehr, dafür nutzt man Trackbacks und Pingbacks.
- Eigene E-Mail-Adressen.
Mein eigenes Reich im Netz
Während man bei Facebook als Nutzer keinerlei Rechte genießt, ja sogar Teil des Produkts ist, hat man die Dinge selbst in der Hand sobald man Webspace bestellt. Man ist dann Kunde des Hosters, der lebt von unseresgleichen und möchte seine Kunden weder verprellen noch verlieren. Er wird sich deshalb auch die eine oder andere Art von Support leisten, auch wenn dieser oft nur aus einem Forum oder einer FAQ besteht.
Automatisch stellt sich ein anderes Verhältnis ein. Als Produkt bei einem US-Riesen wie Facebook oder WordPress.com hast du keinerlei Macht, als Auftraggeber und Kunde aber schon.
Wer selbst hostet beziehungsweise hosten lässt, hat auch die Kontrolle über seine Daten – und ein erhöhtes das Risiko. Einfallstor für alles Böse dieser Internetwelt sind neben der Installation selbst die Plugins. Hier gilt es, stets auf dem Laufenden zu bleiben.
Glücklicherweise erledigt WordPress inzwischen einen Großteil dieser Aufgabe automatisch. Und um den Server kümmert sich der Hoster, das heißt, die dort verwendete Software wird von ihm gepflegt und auf dem neuesten Stand gehalten.
Das ist auch nichts anderes als das heimische Betriebssystem, darum allerdings muss man sich in diesem Fall nicht kümmern. Letzteres kommt nur zum Tragen, wenn man einen sogenannten Rootserver mietet, aber das ist eine andere Baustelle und gehört nicht hierher.
Webhoster bieten verschiedene Produkte an. Komplette Server (neben dem Root- gibt es auch Managed- und Dedicated-Server) oder den Platz auf einem solchen. Es ist ein Unterschied, ob man eine Maschine nur für sich selbst nutzen kann oder ob man sie mit Dutzenden oder gar Hunderten anderer Kunden teilen muss. An dieser Stelle möchte ich nicht ins Detail gehen.
Um WordPress nicht selbst installieren zu müssen, was einem Laien nicht zuzumuten ist, obwohl man es durchaus schaffen kann, mietet man sich den passenden Server. Genauer, man mietet Webspace + WordPress, alles fix und fertig. Oder ein Angebot, das verschiedene Software zur Installation bereithält, zu denen dann eben auch WordPress gehört.
Bei Conterest läuft seit Anbeginn alles auf „RAIDBOXES“, ein Anbieter aus Münster in Deutschland. Für mich das beste Hosting, das ich je hatte, und ich hatte in über 20 Jahren Internet so einige. Raidboxes (Affilate Link) ist modern mit PHP 7.x und HTTP/2 und bietet einen exzellenten Kundenservice, von dem sich klassische Hoster eine Scheibe abschneiden sollten. Siehe auch: Managed WordPress Hosting – bequem und performant
Wie kann ich einen Dienstleister für das WordPress Hosting auswählen?
Trivial ist das nicht, denn wir haben es hier mit einem umkämpften Markt zu tun, in dem es um viel Geld geht. Natürlich sind die Firmen bemüht, sich im strahlendsten Sonnenschein zu präsentieren. Ihre Server sind deshalb immer besonders zuverlässig, überirdisch schnell und sowieso superpreiswert.
Die Sicherheit für Anwender ist immer gewährt und WordPress-Installationen sind immer kinderleicht zu erledigen mit nur wenigen Klicks – oder gar einem einzigen. Auf Werbeversprechen fällst du nicht herein und lässt sich auch von schönen Stockfotos freundlich kompetenter Mitarbeiter und eindrucksvoller Serverräume nicht blenden. Was zählt, ist die Leistung, der Vertrag den man schließen muss und die Bewertung bisheriger Kunden.
Hosting mit installiertem WordPress ist zuletzt günstiger geworden, während die Hoster für ihre Baukästen mehr verlangen. So kostet WIX für Freiberufler und Selbstständige 12,42 im Monat (bei 1 Jahr Vertragsbindung), beim Hoster Alfahosting zahlst du für das WordPress Hosting im kleinsten Tarif (Multi L) nur 2,99 pro Monat (Stand 04/16), musst dich aber auf eine Mindestvertraglaufzeit von 24 Monaten einlassen.
Das ist angesichts des niedrigen Tarifs allerdings verschmerzbar. WordPress und andere Software bekommst du oben drauf.
Es schlagen also insgesamt 71,76 € zu Buche, ein guter Preis. Die unschön lange Vertragslaufzeit spielt da keine Rolle. Es fallen auch keine Einrichtungsgebühren an. Das ist wichtig, denn diese werden gern von Hostern nachgeschoben. Darauf muss man achten, wenn man sich Angebote ansieht.
Domain & E-Mail-Adresse
In dem oben genannten Preis ist eine Domain (die man selbst aussuchen kann) bereits enthalten, außerdem 100 Postfächer für E-Mail. Eine solche Menge braucht man als Blogger wahrscheinlich nicht, es sei denn, du weitere Autoren mit Adressen für die elektronische Post ausstatten … Aber da du nun bald über einen eigenen Domainnamen verfügst, hast du auch die Möglichkeit Postfächer, Alias-Adressen (an die jeder schreiben kann, die aber alle in einem Postfach landen) und Weiterleitungen einzurichten. Und zwar nach dem Muster:
- buch@meineigenerdomainname.de
- mustermann@meineigenerdomainname.de.de
- info@meineigenerdomainname.de.de
Und ist damit schon mal professioneller als mit GMX, WEB.DE oder gar einer Telekom Emailadresse. Was privat völlig ausreicht, das ist, wenn es um Geschäfte geht nicht mehr genug. Schließlich bist du jetzt auf dem Weg zur eigenen Marke. Wenn du das Angebot von Alfahosting genauer studierst, dann wird dir die Traffic Flat(rate) auffallen.
Flatrate bedeutet, du kannst theoretisch so viele Leser auf deinem Blog begrüßen wie du willst oder besser wie zu dir finden, es wird auch bei großem Andrang nichts extra kosten. Gemeint ist, dass beliebig viele Seiten, Bilder und Videos von einem Server abgerufen werden können. Erwähnt wird aber nicht, dass die Bandbreite trotzdem immer dieselbe bleibt.
Den Webspace teilt man sich nämlich mit Dutzenden oder Hunderten anderer Kunden, wenn dann auf dem Rechner zu viel Betrieb herrscht, wird er einfach langsamer. Und langsamer. Und du kannst nichts dagegen tun. Die Anbindung an das Internet bleibt nämlich dieselbe oder wird gar heruntergeregelt. Sämtliche Daten müssen durch einen Flaschenhals und diese Reise kann dauern.
Jetzt habe ich dir ohne Grund Angst gemacht, denn diesen Zustand werden die meisten Websitebetreiber nie erreichen. Man müsste schon arg viel Traffic erzeugen, um etwas spüren zu können. Allerdings habe ich das aus eigener Erfahrung erlebt, mehrfach sogar, und wurde schon vom Hoster vor die Tür gesetzt, dem die Sache zu teuer kam.
Früher liefen viele meiner Blogs bei Hosteurope auf einen kompletten eigenen Server. So etwas möchte ich aber nicht empfehlen. Die Einrichtung eines WordPress muss man selbst vornehmen in einer entsprechenden Umgebung. Das ist nicht schwierig, aber für einen Laien eben doch mit Stolpersteinen garniert. Zumal bei Hosteurope die Usability doch zu wünschen übrig lässt. Wie oft habe ich darüber schon geflucht. Aber gut, wenn man es einmal hinbekommen hat, reicht es in unserem Fall ja schon.
Die Installation
Anleitungen wie die Installation im Einzelnen vonstattengeht, wo man klicken und wo man was eintragen muss, die gibt es im WWW, wie nicht anders zu erwarten, gleich mehrfach. Ein solcher Artikel stammt von Andreas Meyhöfer, der den Vorgang für die Hoster Alfahosting, all-inkl.com, Hosteurope und schließlich die manuelle Installation von WordPress auf einem Server ausführlich bebildert beschreibt. Sei ausführlicher Artikel hat alles. Wer sich das nach Lektüre immer noch nicht zutraut, muss sich die Software installieren lassen.
Auch dafür gibt es Angebote. Nun ist die Einrichtung eines WordPress für einen Fachmann keine Herausforderung, auf Marktplätzen für Profis wie Twago ist man daher mit diesem Anliegen meist alleingelassen. Stattdessen sollte man seinen Auftrag bei Börsen wie Machdudas einstellen. Dort findet man Leute, die einem auch anderweitig helfen können, zum Beispiel wenn es an die Plugins geht oder mal etwas kaputt sein sollte – und das meist zum kleinen Preis.
Liste bekannter Webhoster mit WordPress Installation
Aber bitte mache dir keine Sorgen. Dir wird das nicht passieren. Es sei denn du produzierst einen Hit. Aber dann zahlst du einfach für die Extraleistung. Für 99% aller Fälle reicht ein einfacher Tarif wie der oben vorgestellte völlig aus.
Sofern du erst startest und nicht schon Besucher mitbringst entscheide dich sich für das kleinste angebotene Paket des jeweiligen Hosters. Große Mengen an Festplattenplatz sind ebenso wenig erforderlich wie superschnelle Prozessoren der neuesten Generation.
Im Falle des Falles sollte es keine Schwierigkeiten machen, zu einem späteren Zeitpunkt in eine höhere Umlaufbahn sprich einen höheren Tarif zu wechseln. Umgekehrt ist das aber meist nicht so einfach – wenn nicht gar nur mit vorheriger Kündigung möglich. Die Firmen wissen schon warum. Übrigens kannst du bei den meisten Anbietern mehrere WordPress Installationen auf einem Webspace betreiben.
WordPress Hoster in anderen Ländern
Wenn du in der englischen Sprache fit bist, kommen weitere Hoster infrage. Die hinter WordPress stehende Firma bietet inzwischen unter dem Namen Pressable ebenfalls Hosting an. ZU haben ab 25 Dollar pro Monat.
Einen Ruf als quasi inoffizieller Hoster genießt der Anbieter Bluehost, der speziell auf WordPress zugeschnittene Angebote macht. Ob diese Empfehlungen möglicherweise aufgrund monetärer Zuwendungen stattfinden, kann ich von hier aus nicht beurteilen. Bluehost ist jedenfalls nicht frei von Kritik. Hier scheint vor allem Marketing am Werk.
Ein deutschsprachiges WordPress läuft dort übrigens genauso wie auf einem deutschen Server ein englischsprachiges Blog. Das lässt sich im Backend bequem umstellen. Im Prinzip ist es aber besser dort zu hosten, wo sich auch die erwarteten Besucher tummeln.
Ebenfalls direkt von WordPress empfohlen wird der Anbieter Dreamhost, der günstige Startpreise bietet, aber auch spezielle Leistungspakete für Anspruchsvolle bereithält. Auch interessant ist Siteground mit Servern in den Niederlanden und günstigen Preisen, speziell auf WordPress zugeschnitten.

Kurz & knapp: Tipps zur Auswahl des richtigen [icon id=“wordpress“] WordPress Hosting
- Vorsicht bei Verträgen mit langer Mindestvertragsdauer und unfreundlichen Kündigungsfristen.
- Gibt es Einrichtungs-, Setup-, oder Bereitstellungskosten, die erst im Kleingedruckten oder auf Seite 2 genannt werden?
- Aufpassen bei Rabattversprechen (die ersten 2 Monate nur XX Euro), damit täuscht man dich über die tatsächlichen Kosten hinweg.
- Zusatzkosten für mehr Traffic oder Wartungen.
- Vor einer Vertragsbindung immer Informationen einholen. Nutze Google und lese in den Kundenforen des Hosters.
- Fange klein an.
- Es kommt nicht immer nur auf den Preis an.
- Managed WordPress Hosting ist allgemeinem Hosting überlegen.
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