Update
Die Macher von WordPress haben eingesehen, dass es mit dem Editor wie unten beschrieben nicht weitergehen konnte. Anstatt nun weiter an dem alten Konzept weiterzuarbeiten, kam etwas komplett Neues. Gutenberg heißt der neu entwickelte Editor. An ihm schrauben die WordPressleute nun seit 5 Jahren herum. Herausgekommen ist ein vollwertiger Pagebuilder, mit dem man richtig Webseiten gestalten kann. Aber das ist ein völlig anderes Thema.
So ein tolles System. So eine große Verbreitung. So viele Entwickler. So viele Ideen. Vielleicht irgendwann zu viele. Ich weiß nicht, was unter der Haube los ist, was da genial gelöst oder was verbockt wurde. Ich habe auch keine Ahnung, wie die Prozesse funktionieren, mit denen entschieden wird, was am Ende live geht und was nicht. Muss ich als Anwender aber auch nicht wissen. Ich will nur damit arbeiten, mehr nicht. Der Editor, so wie er mitgeliefert wird, behindert das.
Minischrift im Editor
Der TinyMCE Editor gehört zwangsläufig zu den am häufigsten genutzten Funktionen in einem Blog und Content Management System wie WordPress. Warum ist hier die Schrift so klein? Und warum ist es eine leseunfreundliche Serifenschrift? So eine mit Käsefüßchen dran. Die mag ihre Fans haben, aber wer bitteschön verwendet denn so etwas heute noch in seinem Blog?
Der Editor sollte ein WYSIWYG Editor sein. Das war er vielleicht mal. Ist er nicht mehr, auch wenn er noch so genannt wird. Nicht bei dieser Schriftgestaltung. Nichtmal die Überschriften und Links werden so angezeigt, wie sie der Leser zu sehen kriegt. Auch Shortcodes kann der Editor nicht anzeigen. Also die Codes zeigt er schon, aber nicht das, was im Frontend zu sehen wäre, und nur das wäre echtes WYSIWYG.
Noch einfacher wäre es, würde der WordPress-Editor einfach das Stylesheet des Blogs übernehmen.
Ein erster Schritt hin zu einer Lösung wäre ein von Haus aus serifenloser Font und eine deutlich größere Schrift. Das hilft darüber hinaus auch, damit es in Blogartikeln nicht en miniature zugeht – was natürlich auch nervt und das Lesen unentspannt macht. Noch besser wäre es, wenn man ein Editor Stylesheet oder wenigsten ein paar Optionen unter Einstellungen / Schreiben hätte. Wer dort hinnavigiert, sieht wie stiefmütterlich der Editor behandelt wird.
Noch einfacher wäre es, würde der WordPress-Editor einfach das Stylesheet des Blogs übernehmen. Das käme dem angedachten WYSIWYG deutlich näher. Aber OK, es ginge wohl schon wieder zu weit. Mich würde es beispielsweise stören, müsste ich im Blocksatz schreiben. Blocksatz ist gut beim Lesen, aber das Schreiben ist eine Qual. Auch andere Formatierungen und Styles könnten im Wege sein oder gar das Layout im Editor durcheinander bringen.
Was dagegen tun?
Bevor es losgeht : Bei mir funktioniert das alles nur, wenn der Browser Cache jedes Mal gelöscht wird – ich nutze Firefox. Solltest du also keine Veränderungen bemerken, dürfte das der Grund sein. Dann geh und terminiere den Cache deines Browsers.
Lege ein neues Stylesheet an. Nenne es editor-style.css oder wie du willst und lade es via FTP dorthin hoch, wo sich deine Datei style.css befindet (für gewöhnlich im Ordner des Child Themes). Die Datei ist eine leere ASCII Text-Datei, in die du später das CSS für den Editor kopierst oder schreibst.
Nutze die WordPress-Funktion add_editor_style(), indem du folgendes Snippet deiner functions.php hinzufügst. Vorsichtig an das Ende der Datei kopieren:
$stylesheet = 'editor-style.css';
add_editor_style( $stylesheet );
Du hast nun verschiedene Möglichkeiten. Du kannst dir Schrift und Formate in deinem Editor so einstellen, wie du es magst.
Du kannst Fonts importieren. Es sollte aber auch so funktionieren, wenn du den gewünschten Font auf der Festplatte (und installiert) hast. Ist in diesem Fall ja nur für den Hausgebrauch.
@import url('//fonts.googleapis.com/css?family=Roboto');
Oder du nutzt verschiedene Stile für verschiedene Contentformen. Kann man alles machen. Ich verwende nur Styles für den Bodytext, die Links und die Überschriften. Mehr brauche ich nicht. 100% identisch muss ich es nicht haben. Wenn du das anderst siehst, dann erweitere dein Stylesheet. Wenn du die Sache erstmal angelegt hast, ist das einfach.
Oder indem du das komplette style.css des Frontends auch für das Backend nutzt. Probiere es aus.
@import url( 'style.css' );
Richte dir den Editor ein
Richte dir zuerst deinen Editor so ein, so wie du ihn brauchst. Es sei denn, du nutzt den Textmodus. Entferne Symbole, die du nie benutzt und addieren solche, die dir nützlich erscheinen. Sortiere die Icons in der für dich besten Reihenfolge. Dabei helfen Plugins wie TinyMCE Advanced.
Oben: Den Editor editieren mit Tiny MCE Advanced. Die Icons können verschoben oder entfernt werden.
Nutze die Wysiwiyg Optionen des Editors, indem du ein Editor Stylesheet verwendest. Das spart viele Ansichten im Frontend, die sonst zu Kontrollzwecken stattfinden – „Wie sieht mein Posting aus?“
Vergiss nicht, dass du das Fenster des Editors aufziehen oder schmaler machen kannst. Nutze die Möglichkeit „ablenkungsfrei“, auch „distraction free“ genannt zu schrieben. Du schreibst dann wie auf einem leeren Blatt Papier, kein Editor, keinerlei Icon, kein Menü ist in der Nähe. Probiere es einmal aus, vielleicht ist es genau dein Ding.
Plugins
Auch Plugins, mit denen man – wenn auch begrenzt – die Schriftgestaltung beeinflussen kann, existieren. Denke an den Browsercache, solltest du eines davon ausprobieren wollen.
Es gibt noch einiges mehr. TinyMCE Advanced erweitert den Editor noch mal um mehr oder weniger nützliche Funktion. Brauche ich aber alles nicht. Ich möchte nur in Ruhe schreiben können. Wenn möglich so, das ichs selbst auch lesen kann.
Übrigens: Wer gern in den Theme Dateien herumfuhrwerkt, für den ist der WP Editor eine geniale Sache. Der kommt gleich mit diversen Styles und praktischen Extrafunktionen.
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