Die meisten Blogger erhalten einen Großteil ihres Traffics von Google. Damit steht und fällt die Sache. Social Media Traffic dagegen ist oft launisch und selten zu großen Taten aufgelegt. Links von anderen Blogs gibt es leider immer seltener.
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Stell dir vor, du könntest ein zweites Google oder noch etwas wirksameres – eine Art Supergoogle – dazugewinnen. Was würde das für deinen Traffic bedeuten? Ich weiß es, denn ich habe es erlebt. Mit Pinterest.
Dies ist der Auftakt zu einer zehnteiligen Serie über Pinterest. Zu Beginn stelle ich dir Pinterest vor, erläutere Features und Möglichkeiten. Danach geht es zur Sache. Bis hin zu Strategien, mit denen du Pinterest zum Vorteil für dein Blog nutzen kannst.
Bevor es mit der Serie losgeht, noch eine Warnung. Pinterest gefällt sich darin ständig Dinge zu ändern – auch wesentliche. Möglicherweise sind deshalb auch neuere Artikel nicht auf dem aktuellen Stand. Ich versuche, meine Artikel entsprechend anzupassen. Hinweise von Leserseite sind willkommen.
Pinterest gilt immer mehr Bloggern als ein Trafficwunder. Von dort erhält auch Conterest einen wichtigen Teil seiner Leser. Mehr als von Facebook oder Twitter, mehr als über Links und an manchen Tagen sogar mehr als von Google.
Oben: So sah es bei Conterest am vergangenen Sonntag aus
Einfach drauflospinnen, das macht Spaß, und das kann jeder. Lange Artikel zur Erklärung braucht es dazu nicht. Das ändert sich aber, wenn du die Sache aktiv für dich nutzen willst. Wenn du etwas für dich, deine Website, dein Geschäft oder dein Blog herausholen möchtest. Pinterest bietet dir starke Möglichkeiten dazu. Mehr Traffic, mehr Verkäufe, mehr Sichtbarkeit.
Die Wurzeln von Pinterest reichen in das Jahr 2009 zurück. So richtig erfolgreich wurde das Projekt aber erst ab 2012. Das Hauptquartier befindet sich – wenig überraschend – im kalifornischen San Francisco unweit des Silicon Valley. Also quasi in Nachbarschaft von Facebook, Google, Apple und zahlreichen weiteren Internet Companies.
Ein Artikel bei Futurebiz aus dem September 2017 gibt für Pinterest 200 Millionen Nutzer weltweit an. 40% der Neuanmeldungen sollen inzwischen auf Männer entfallen, deren Anteil rapide steigt. Mein Account bringt es aktuell auf 20%, was natürlich nicht repräsentativ ist, aber ins Bild passt. Wenn du mehr wissen willst, Omnicore hat einige Daten zusammengetragen. Pinterest ist eben nicht nur für fotografiertes Essen, sondern auch für Sport und Freizeit geeignet.
Angaben über die Nutzerzahlen im DACH-Raum macht das Unternehmen nicht. 70 Mio. Nutzer sind in den USA aktiv. In der Szene bei Etsy und Co. einst groß geworden dominieren klassische Frauenthemen nach wie vor, dazu gehören DIY (Do It Yourself = meist ist Basteln gemeint), Essen, Kochen, Haushalt, Mode, Beauty, Reise, Lifestyle …
Oben: Die Pinterest Gründer Ben W. Silbermann und Evan Sharp – © Pinterest Pressefoto
Wenn du in einer dieser Nischen aktiv bist: Herzlichen Glückwunsch! Du kannst Pinterest zu deiner ganz persönlichen Trafficmaschine machen und dein Blog in neue Sphären heben. Gräme dich nicht, wenn du in einem weniger gefragten Bereich unterwegs sein solltest. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass trotzdem etwas zu machen ist. Eine ganze Menge sogar.
Funktionieren alle Themen und Bereiche? Wahrscheinlich nicht. Allerdings kann ich dir keine Zahlen oder Erfolgchancen für Einzelbereiche errechnen. Schau das Angebot durch und entscheide selbst, ob du für dich Möglichkeiten erkennst.
Angesichts des Wachstums von Pinterest, das in Deutschland erst gerade Fahrt aufgenommen hat, ist zu erwarten, dass mehr Themen einen Durchbruch erleben werden. Pinterest selbst gibt derzeit 32 Kategorien (+ Sonstiges) an – von Architektur bis Zitate.
Eine Kategorie „Blog“ gibt es nicht, was schon mal beweist, dass es auf die Schublade nicht ankommt, denn sonst hätte ich mit Conterest dort keine Sichtbarkeit erlangt. Für ein Blog für Blogger, das ohne jedes Lifestylethema auskommen muss, liegt der Anteil von Pinterest bei fast 50%, an Wochenenden ist er sogar noch höher.
Du hast richtig gelesen, damit entfällt auf Pinterest ein größerer Anteil als auf Google – nicht jeden Tag, aber immer häufiger. Ich zeige dir, wie das möglich ist. Schritt für Schritt in den nächsten Artikeln der Serie.
Die Pinnwand von Conterest führt zu gesammelten Artikeln zum Thema
Übrigens, 80% nutzen Pinterest mobil, das heißt mit Smartphone oder Tablet. Zweidrittel aller Pinner sind unter 40 Jahre jung und die Hälfte davon pinnt außerhalb der USA.
Inhaltsverzeichnis
Bloggers Wunschtraum
Für Blogger ist Pinterest ideal. Denn es funktioniert auch, wenn du keine Fotos machst, kein Model bist und hauptsächlich schreibst. Du musst auch keine Videos drehen und nicht dein Essen fotografieren. Auf Pinterest kannst du jede Art von Blogcontent verbreiten. Doch nicht alles davon ist immer auch gleichzeitig erfolgreich.
Manche Experten sehen Pinterest bei den Social Media Netzwerken, andere wiedersprechen und schlagen es den Suchmaschinen zu. Sich selbst bezeichnet Pinterest als Katalog unendlich vieler Ideen. Menschen, die gern sammeln und stöbern sind dort perfekt aufgehoben. Und offensichtlich sind es Millionen.
Was früher der Setzkasten, das Regal oder die Pinnwand aus Kork war, das ist heute rein virtuell und heißt Pinterest. Angeblich war diese Sammelleidenschaft auch die Motivation des Gründers Ben Silbermann.
Da Pinterest auch im DACH-Raum immer stärker aufkommt, habe ich mir Pinterest als Ziel einer ausführlichen Betrachtung ausgesucht. Über Facebook, Google und Twitter existiert mittlerweile mehr als genug Material in Form unzähliger Blogartikel und Bücher. Alles wurde längst gesagt. Aber funktionierende Pinterest Strategien und Tricks mit Methode, die hat noch nicht jeder. Dabei kannst du mit Pinterest möglicherweise am meisten für dich herausholen. Und das sogar relativ entspannt, was im am genialsten finde.
Twitter ist ein endloses Gespräch, von dem man nicht allzuviel verpassen will. Doch getwittert wird auch nachts und an Feiertagen. Twitter wirkt sofort, als würde man sich einen Schuss setzen. Der Traffic kommt sofort und ebbt meist auch schnell wieder ab. Ein Pin hingegen braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Die Wirkung, wenn es klappt, ist umso nachhaltiger. Pinnen ist einfacher als Twittern oder Posts schreiben, denn hier steht das Bild im Vordergrund. Sammeln und Teilen sind zutiefst menschlich. Es geht spontaner zu. Es ist privater.
Facebook hingegen ist ein Monster, das für Blogs und kleine Publisher nichts übrig hat und ihnen nach und nach den Saft abgedreht hat, um selbst den Reibach zu machen. Stichwort Algorithmusänderungen. Das Gleiche passiert längst auch bei Instagram, hat nur es da noch nicht jeder bemerkt. Facebook möchte selbst gern ein Medienhaus werden, da braucht es keine Blogger.
Mag sein, das auch Pinterest eines Tages auch auf den Geschmack kommen wird und nach Mitteln und Wegen Ausschau halten wird, um mehr Geld zu verdienen. Noch aber ist es nicht soweit und die Wunderwelt der Pins steht uns uneingeschränkt zur Verfügung.
Pinterest ist visuell orientiert, das ganze lebt von tollen Abbildungen, die keine Fotos sein müssen. Tatsächlich sind Infografiken dort besonders erfolgreich. Und dort ist manche Zielgruppe zu erreichen. Es geht nicht nur um Menschen, die Essen lieben oder Hausfrauen auf der Suche nach Ideen zur Verschönerung ihrer Wohnung. Wenn du sehen willst, was aktuell bei Pinterest gut läuft, schau dir die Trends in der Rubrik Beliebt an.
Oben: Dieser Schöner-Wohnen Pin wurde 11.500 mal repinnt. Die Zahl sagt nichts über den tatsächlich fließenden Traffic aus.
Wenn du noch kein Konto hast und Pinterest erst einmal in persönlichen Augenschein nehmen willst, erlebst du eine unangneehme Überraschung. Es ist nämlich nicht möglich, dort als Gast von der Startseite aus zu surfen, sich umzusehen oder gar irgendetwas zu nutzen. Da geht gar nichts.
Pinterest sagt: „Erst anmelden, dann gibt es mehr zu sehen!“. Ohne vorherige Anmeldung will Pinterest nichts zeigen. Schon heftig, das sollte ein Blog mal wagen … Allerdings gilt das nur für die Startseite. Links auf Pins oder in Board oder Accounts hinein, sind weiterhin aufrufbar. Trotzdem wird man ständig genervt, sich gefälligst einzuloggen oder anzumelden. Was Marketing sich alles erlauben kann …
Aber das Internet wäre nicht das Internet, hätte es dagegen kein Mittel. Es gibt Browsererweiterung, die dir einen Blick hin ermöglichen, zum Beispiel Pinterest Guest für Firefox. Du hast schließlich nichts Ungebührliches vor.
Pins und Pinnen: So funktioniert Pinterest
Pinterest ist eine virtuelle Pinnwand. Alles was irgendwie interessant ist oder sein könnte wird angeheftet, Pardon gepinnt. Pinterestnutzer nehmen das sehr ernst und sind dabei überaus eifrig. Gelegentlich geraten sie sogar in Sammelwut, dann wird alles gepinnt, was ins Beuteschema passt und nicht weglaufen kann. So erklären sich die vielen oft prallgefüllten Boards – es sind Millionen.
Das geht ein bisschen zu Lasten der Qualität, denn die Pins werden nicht angeklickt, sondern nur aufgerufen und gemerkt. So verbreiten sich auch längst tote Blogartikel immer wieder aufs neue, wenn sie ein attraktives Bild besitzen. Das ist auf Dauer vielleicht nicht gut für Pinterest, auch Spam nimmt zu. Aber, du hast es sicher schon bemerkt, es ist gut für dich.
Es bedeutet, dass auch alte Pins immer wieder hochgepült werden können. Bei Twitter wäre das undenkbar, die Halbwertszeit dort ist denkbar kurz. Hier aber profitierst du noch von lange zurückliegenden Aktionen.
TIPP: Du kannst auch ohne Account leicht herausfinden, welche deiner Posts und Seiten Pinterest bereits kennt, weil sie von deinen Lesern oder Freunden gepinnt wurden. Gib dazu deinen Domainnamen nach diesem Muster in den Browser ein (nicht in das Suchfeld von Pinterest):
https://www.pinterest.de/source/meinedomain.de/
Du bekommst eine komplette Übersicht. Du siehst auch, wer gepinnt hat und wie oft der Pin geteilt wurde. Und auch, was erfolgreich ist. Die besten Dinge erscheinen oben.
Wenn du ein Pinterest Konto besitzt und pinterest.de aufrufst, wird dir der sogenannte Start oder Home Feed gezeigt. Dessen Inhalte hat Pinterest für dich ausgewählt und zwar anhand der Boards und Personen, denen du folgst. Die Sortierung erfolgt keineswegs chronologisch, sondern richtet sich nach einem Algorithmus, über den wir nichts wissen.
Pinterest zeigt, was es für dich relevant hält. An dieser Stelle unterscheidet sich der Dienst nicht von Facebook. Bevorzugt werden Inhalte mit Engagement von Seiten der Nutzer. Auch promoted Pins (also Werbung) könnten zu sehen sein – jedenfalls räumt sich Pinterest das Recht dazu ein. Geschehen ist das meines Wissens nach in den DACH-Ländern noch nicht.
Der smarte Start Feed ist dein Kanal für Entdeckungen. Seine Inhalte ändern sich, wenn du mehr und anderen Leute auf Pinterest folgst. Ob und wie sehr das für dich brauchbar ist, musst du selbst ausprobieren.
Visuell ähnliche Pins zu finden ist leicht. Hast du mal auf dieses Zeichen geachtet, dass immer dann oben rechts zu sehen ist, wenn du einen Pin angeklickt hast und ihn in der Vollansicht betrachtest?
Dahinter verbirgt sich – genau – die visuelle Suche. Draufklicken und Pinterest zeigt dir eine Liste von Pins mit ähnlichen Motiven. Aber das ist nicht alles. Du kannst selbst einen Ausschnitt im Bild bestimmen. Ziehe dazu einfach die dicken, weißen Rahmenelemente mit der Maus so zurecht wie du es brauchst. So kannst du ein Motiv unter mehreren auswählen.
Wenn ich das mit meinen eigenen Pins mache, ich verwende Stockfotos von Pixabay zur Illustration, dann gibt mir Pinterest exakt zurück, wer ebenfalls dieses Foto in einem Pin oder Beitragsbild verwendet hat. Was ich lieber gar nicht wissen will … Diese Spezialsuche kannst du aber auch auf nützliche Art und Weise einsetzen. Zum Beispiel, wenn du nach Produkten suchst.
Fast schon verblüffend ist eine Funktion, die nur mit einem Smartphone nutzbar ist, welches die überwiegender Zahl der Nutzer im Einsatz hat. Sie nennt sich Lens. Neben dem Suchfeld der mobilen App findest du rotes Kamerasymbol. Klick drauf und fotografiere einen Gegenstand in der Nähe, der dich interessiert.
Pinterest nutzt seine künstliche Intelligenz, um das Objekt zu identifizieren oder dir dazu passende Pins anzuzeigen. Das klappt tatsächlich und wie ich finde auch recht gut. So kannst Informationen gewinnen, ohne mühsam etwas eintippen zu müssen. Erst recht, wenn du gar nicht genau weißt, was da vor dir steht oder liegt. Super natürlich auch für Shops. Und jetzt der Haken an der Sache:
Es funktioniert nur, wenn du dein Smartphone (iOS oder Android) auf die englische Sprache eingestellt hast (Stand 09/2017).
Noch eine hübsche Funktion der App: Wenn du von einem Pin in der Vollansicht einen Screenshot machst, wird dieser automatisch in einem geheimen Board namens „Screenshots“ gespeichert (legt sich selbst an). Von da aus kannst du ihn, wenn du das möchtest, in ein anderes Board verschieben. Das ist eine praktische Einrichtung für aktive Pinner, die unterwegs ein wenig Spielen wollen.
Du kannst via Google nach Ergebnissen auf Pinterest suchen, um sehen was vorn rankt und Erfolg hat. Das geht mit dieser Formel:
site: www.pinterest.de “keyword”
Allerdings findest du dann meist sogenannte Landingpages. Das sind von Pinterest absichtlich angelegte Seite (/explore/) mit ausgewählten Pins zum jeweiligen Keyword. So betreibt Pinterest Suchmaschinenoptimierung und profitiert davon.
Denn von diesen Seiten gibt es mittlerweile eine große Zahl. Wie lange das gutgeht, lässt sich nicht sagen. Pinterest erhält nicht eben wenig Traffic von Google, hat sich erkennbar auch darum bemüht, nämlich durch SEO. Das stört durchaus zunehmend bei der Benutzung Googles, denn immer wieder drängt sich Pinterest aggressiv in die SERPs. Möglicherweise wird es Google eines Tages zu viel, dann wird nachjustiert. Das würde Auswirkungen haben. Pinterest sollte sein Spiel nicht übertreiben.
Auf seine Pinner aber kann Pinterest sich verlassen. Der Spaß dürfte so schnell nicht vorüber sein, Konkurrenten mit identischem Konzept sind nicht erkennbar. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich heutige Investitionen (Zeit und Mühe) lohnen werden.
Pinterest bei Conterest [die Serie]
- Pinterest 📌 für Blogger [1] Was ist Pinterest und wie funktioniert es?
- Pinterest 📌 für Blogger [2] Erste Schritte im Pin-Universum
- Pinterest 📌 für Blogger [3] Mit Pinnwänden arbeiten
- Pinterest 📌 für Blogger [4] Auf der Jagd nach dem perfekten Pin
- Pinterest 📌 für Blogger [5] Pin-Grafiken erstellen
- Pinterest 📌 für Blogger [6] Traffic-Strategien, die wirklich rocken
- Pinterest 📌 für Blogger [7] Aus der Praxis, Beispiele, Statistiken und Quellen
- Pinterest 📌 für Blogger [8] Mach dein Blog zur Pinteresthochburg
- Pinterest 📌 für Blogger [9] Besser pinnen mit den richtigen Tools
- Pinterest 📌 für Blogger [10] Pinterest Power Tipps
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Khand und Exo 2. Die Pinterestgrafik fand ich bei Pixabay.