Selbstmord ist natürlich keine Lösung, die Sprengung der US Firmenzentrale würde auch nichts bringen (Satire). Abgesehen davon, dass ich nicht zur Gewalt auffordern will, würde Facebook einfach neue Leute einstellen und ein neues Gebäude beziehen – Datencenter befinden sich längst auch außerhalb der USA. Facebook spricht von einer Flotte.
Ein kleines 9/11 würde es nicht stoppen, denn das Geld, die Software, die Idee als solche und das Branding blieben bestehen. Also nur ernst gemeinte Vorschläge bitte.
Welche Alternativen gibt es? Um auch hier ehrlich zu sein, es gibt keine. Jedenfalls keinen anderen Dienst. Es lohnt auch nicht, danach zu suchen. Es geht ums Prinzip.
Diese Art von Netzwerken ist immer gefährlich. Sie wachsen wie Krebsgeschwüre und sind auch in etwa so gesund für einen Organismus. Wenn nicht Facebook, dann ein anderer Dienst. Ein neues Netzwerk, das wir ebenso wenig brauchen werden. Das uns aber das Gegenteil weismachen wird. Wie jede gute Droge.
Was wir tun sollten
Um die Seuche auszutrocknen, muss man das Netzwerk von seiner Lebensader abschneiden. Geld und Daten. Werbung kann man auch woanders machen. Hat mancher vielleicht bloß verlernt. Facebook ist natürlich praktischer. Wenn man die Zielgruppe vermeintlich sofort erreichen kann. Fragt sich nur, ob das immer so stimmt. Ich weiß, es ist schwierig. Aber man muss anfangen es zu tun, sonst hat uns der Riese eines Tages alle im Sack.
Warum das Geld nicht im deutschsprachigen Internet ausgeben? Wenigstens für Magazine und Blogs, die es brauchen könnten. Die seit Jahren ehrliche und fantastische Arbeit machen und die auch Besucher haben, nur eben nicht Abermillionen. Dafür aber Qualität liefern. Diese Leute sind die Basis, nicht der Gigant aus Kalifornien, der mit uns macht, was er will. Der uns alle eines Tages den Kürzeren ziehen lässt. Basisarbeit heißt lokal denken. Wieder wie früher das Geld im Umfeld ausgeben. Werbetreibenden werden bald von selbst drauf kommen.

Was jeder Blogger, jeder Betreiber einer Website oder Homepage machen kann. Werdet endlich diese verflixten Buttons und Icons los! Stattdessen sollte man sich untereinander verbinden und gegenseitig den Rücken stärken. Leider hat so mancher heute schon Angst davor einen Link zu setzen. Schuld daran hat eine anderer Riese, nämlich Google mit seiner Backlink Politik.
Seiten kann man löschen. Eine Fallstudie kommt vom Copyblogger, der 2014 seine Page mit satten 38.000 Fans ausradierte. Und das, obwohl man der Überzeugung war, alles richtig gemacht zu haben. Ich kann es im Nachhinein nicht beurteilen, aber diese Leute sind nicht irgendwer. Tatsächlich mochten sie Facebook sogar. Das Netzwerk war nur leider ziemlich nutzlos für ihre Marke. So konsequent muss man erst einmal sein.
Trotzdem sollte es leicht fallen, wenn die Sache an chronischer Erfolglosigkeit leidet. Die Zeit ist besser in die eigene Website investiert, oder meinetwegen bei Twitter. Facebook war hier nicht der richtige Ort.
Jeder kann etwas tun, und sei es auf den Besuch beim blauen Datenkraken zu verzichten. Es gibt doch so viel schönere Orte im Internet. Und Websites, die sie uns zeigen. Anleitungen zum Deaktivieren und Löschen gibt es im Netz reichlich, da machen auch die staatstragenden Großmedien gern mit. Oder man klickt in den Hilfebereich. Lange suchen muss man nicht. Ein gewisser Bedarf war wohl schon immer vorhanden.

Eröffne stattdessen ein Blog auf Basis von WordPress oder etwas anderen. Auch das wird viel Zeit brauchen und Geld kosten. Günstiger wird es sowieso nicht. Aber am letztlich hast du etwas Eigenes und bestimmst selbst. Das ist wie der Unterschied zwischen Miete und Eigentum.
Mein eigener Account? Im Sommer 2016 gelöscht mitsamt der drei Pages, die ich dort hatte. Exterminiert. Ich hoffe, das Monster hat keine Backups im Datenkeller liegen. Bin da aber nicht sehr optimistisch.
Die Leute schauen ja nicht mehr so viel fern wie früher. Aber wie kontrolliert man sie dann? Da trifft es sich gut, dass das freie Internet gerade abgeschafft wird. Was früher die Glotze war, ist heute der Facebookfeed. Mehr muss man nicht sagen, oder?Es bleibt die Frage, ob wirklich alles verschwindet. Daten zu löschen bedeutet ja nichts anderes, als sich am Geldspeicher des Zuckermanns zu vergreifen.
Als Privatperson braucht man Facebook ebenfalls nicht. Sich von der Sucht zu befreien, dürfte heilsam sein. Beispiele für eine Abstinenz gibt es genug.
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