Wenn du Verlagen nicht traust und sowieso lieber alles selbst machen willst. Dann kannst du deine Bücher auch drucken lassen. Und zwar genauso professionell wie der Verlag das tut. Das heißt, kein Digitaldruck, denn der lohnt sich kaum. Es geht um größere Stückzahlen und auch um finanziellen Einsatz. Drucken ist billig und wird noch billiger, je mehr man in einem Rutsch drucken kann. Sind Druckerzeugnisse deshalb perfekte Produkte?
Leider nein, denn der Haken liegt im Versand. Der ist zwar immer möglich, aber unter Umstände teuer, man verschickt sperrige Gegenstände, unhandlich und logistisch schwierig abzuwickeln, wenn man alles allein macht. Man benötigt einen geschützten trockenen Lagerplatz und eine nicht zu knappe Ecke Daheim, um Sendungen zu konfektionieren.
Die eigene Versandabteilung eben inklusive einiger Stapel Versandkartons in verschiedenen Größen, Aufkleber, Klebebänder, Geräte und was man so braucht. Hat man regelmäßige Orders, gilt es die zur Postfiliale oder ein Versandzentrum zu schaffen, was einen PKW fast zwingend erforderlich macht. Die Portokosten für Bücher sind übrigens ermäßigt.
Ich habe das mehrmals in der Vergangenheit gemacht. Mal mit guten, mal mit weniger großen Erfolgen. Aus meinen alten Tagen weiß ich wie schnell ein handelsüblicher Briefkasten mit ein paar Büchersendungen gefüllt sein kann. Das macht man ein paar Tage lang, dann beschwert sich die Post. Zurecht. Schließlich wollen auch andere Kunden den kleinen gelben Bunker benutzen. Versandrollen und Übergrößen kann man auf diesem Weg eh nicht loswerden, die müssen eingeliefert werden. Es lohnt sich, wenn man die dafür notwendige Menge erreichen kann und die Arbeit nicht scheut.
Das Problem ist, dass man sich eine Menge Kartons anlacht, die das Privatleben beeinträchtigen können. Ich habe mir schon einmal meine 1-Zimmerwohnung mit 3000 Büchern in Kartons geteilt. Schön war das nicht. Schlauer wäre es die Bücher noch vor dem Druck in einem Vorverkauf an den Kunden zu bringen. Das beugt längerer Lagerhaltung vor. Das Risiko auf einem Haufen Papier sitzen zu bleiben ist real. Unterschätze nicht das Volumen. Bücher brauchen Platz und sind schwer. Jeder Buchliebhaber, der schon einmal umgezogen ist, weiß das.
Inzwischen gibt es Mietlager (Selfstorage) Abteile, da braucht man keinen Lageraum zu mieten, muss aber dennoch jeden Monat bezahlen, das geht schnell ins Geld. Solche Abteile kosten um die und stehen nicht überall zu Verfügung. Preise variieren je nach Standort stark. Rechne mit um die 100,- Euro pro Monat für 4-5 Quadratmeter. Solche Boxen stehen in klimatisierten Räumen, sind sicher und jederzeit zugänglich. Anbietervergleich.
Bücher für das Smashing Magazine haben wir einmal und nicht wieder in China drucken lassen und von dort auch den weltweiten Postversand gemacht. Kann ich nicht empfehlen. Die Abwicklung ist zu umständlich und zu wenig flexibel. Dazu kommen die Lieferwege per Schiff über die sieben Meere. Wenn man von maximal günstigen Preisen profitieren will, hilft der Blick in das europäische Ausland, vor allem das östliche. Die Abwicklung in der Slowakei (bei Neografia) zum Beispiel war unproblematisch. Die sind sogar auf deutschsprachige Kunden eingestellt. Auch die Qualität ist 1A.
Digitaldruck
Du kannst Bücher auch on Demand drucken lassen. Die Maschinen rotieren erst dann, wenn eine Bestellung vorliegt. Der Digitaldruck macht es möglich. Doch so genial das ist, es ist auch teuer. Tatsächlich machen Druckkosten heutzutage nicht den Löwenanteil vom Buchpreis aus. Viele denken so und meinen, dass deshalb eBook viel günstiger sein müssten.
Doch selbst ein dickes Hardcover Buch in Farbe schlägt gedruckt nur mit einem niedrigen einstelligen Eurobetrag zu Buche – wenn die Auflage stimmt. Im Laden kostet das Exemplar dann 30,- oder bis zu 50,- Euro. Für den Digitaldruck gilt das nicht. Der ist nämlich vergleichsweise teuer. Kein Wunder, schließlich wird jedes Buch einzeln gedruckt. Das bedeutet im Umkehrschluss für dich: Eine fette Marge ist so leider nicht drin. Das eBook, obwohl preisgünstiger, rentiert sich mehr. Aber das muss kein Hinderungsgrund sein. Du kannst ja beides anbieten und deine Kunden entscheiden lassen.
Überhaupt ist das Buch on Demand meist erste Wahl, denn wer hat schon das Kapital 2000 Bücher drucken zu lassen. OK, man kann es machen, siehe oben. Der Digitaldruck nimmt einem das finanzielle Risiko völlig ab. Trotzdem kann man seine Produkte haben. Nur halt nicht so viel verdienen wie ein richtiger Verlag.
Schauen wir uns Beispiele aus der Praxis an. Bei BoD kalkuliert ein einfaches schwarzweißes Paperback mit 300 Seiten bei einem Ladenpreis von 9,99 Euro und kommt auf eine Marge von 0,94 Euro pro verkauften Buch. Bei einem Hardcover sieht die Bilanz noch schlechter aus, nämlich 19,99 € zu 1,77 €. Das gleiche als eBook, das für 4,99 Euro durch die Leitungen flutscht, bringt pro Verkauf rund 3,50 € in die eigene Kasse.
Marktführer Amazon bietet seinen KDP Autoren selbst den digitalen Buchdruck an. Der Dienst heißt CreateSpace – ich habe ihn mir vor einer Weile genauer angesehen. Die Kalkulationen dort sind vergleichbar. Allerdings muss man sein Buch selbst layouten und ein passender Cover dafür bereitstellen. Wer möchte, kann aber auf Dienstleister zurückgreifen. Amazon macht selbst entsprechende Angebote.
Was für BoD im Übrigen auch gilt. Man bekommt vom Coverdesign, über das Korrektorat und Buchdesign alles angeboten. Sogar um eine Anschubvermarktung mag sich BoD kümmern. Versenden muss man selbst auch nichts, alles läuft über die online Shops der Anbieter. Dorthin wird dann der Traffic eigener kaufwilliger Kunden gelenkt. So wie bei den eBook auch.
Ich möchte nicht zu sehr ins Details gehen. Schließlich geht es hier um Blogs und deren Monetarisierung, nicht um Schriftsteller, Selfpublishing oder Sachbuchautoren, die ihre eigenen Medien haben. Grundsätzlich gilt, gedruckte Bücher sind heute einfacher herzustellen, man verdient jedoch weniger als mit eBooks – einfach weil jedes Buch einzeln hergestellt wird.
Plakate
Nun lassen sich allerdings nicht nur Bücher drucken, sondern auch Poster oder Kalender. Auch dafür gibt es den digitalen Druck. Meist hat man es mit Kleinauflagen zu tun. Ein Anbieter wie WIRmachenDRUCK stellt sich für Aufträge aller zur Verfügung. Hier bekommt man auch Artikel für das Merchandising.
Preisbeispiele: 100 Plakate DIN A3 (297 x 420 mm) einseitig 4/0-farbig bedruckt kosten rund 19,- Euro. Die Versandkosten sind schon mit drin. Solche Poster lassen sich noch aufhübschen und wertiger machen etwas durch ein dickeres Papier. 50 Monatswandkalender mit deinen Fotos und Texten. 13 Blatt (12 Monate + Deckblatt), beidseitig bedruckt 4/4 farbig, DIN A5 quer (210 x 148 mm) kosten 80,54 Euro. Wenn du die zu einem guten Preis an deine Leser verkaufen kannst, streichst du einen hübschen Gewinn ein.
Weihnachtskarten Sets mit Duftlack, Grußkarten aller Art, Schilder, Broschüren – es müssen ja nicht immer Bücher sein, Blogplaner, Mappen mit Unterlagen. Hier ist Raum für Kreativität. Moderne Technik macht vieles möglich und vorallem rentabel.
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