Gut schreiben zu können ist manchmal sogar hinderlich.
Wörterbuch der Bildungssprache … Die wichtigsten und die häufigsten Wörter … Das praktische Handbuch schlauer Wörter. Die wichtigsten und die häufigsten Begriffe aus der Bildungssprache, erläutert und mit Beispielen versehen. So kann jeder Texte besser verstehen und klüger schreiben. Mehr erfahren
Wie das?
Je besser das Handwerk beherrscht wird, desto exquisiter fallen auch die Ergebnisse aus. Aber: Nicht jeder schätzt Sterneküche. Tatsächlich goutiert sie nur ein Bruchteil der essenden Menschen. Viel mehr Leute gehen zu McDonalds. Das heißt: Etwas durchschnittliches reicht ihnen völlig aus.
Aufs Bloggen bezogen heißt das, die Leute wollen nicht ständig episch lange Texte vorgesetzt bekommen. Sie wollen keine schön gedrechselten Texte, keine originellen Formulierungen. Das wollen sie nur manchmal. Für das Alltägliche reicht Fastfood.
Mit Texten ist das nicht anders. Wenn man für die Lektüre deines neuesten Posts ein Studium der Onomastik braucht, dann wirst du nur wenige Leser bekommen – egal wie viel Mühe du investierst.
Der Schriftsteller Ken Follett sagte einmal sinngemäß: Wenn ein Leser einen Satz zweimal lesen müsse, um ihn zu verstehen, dann habe er als Autor versagt.
Also sieh die Sache praktisch.
Je weniger Kommata (Mehrzahl von Komma) du brauchst, desto weniger Fehler hast du später im Text.
Sieh zu, dass du einfache Sätze produzierst.
Auf originelle Weise schreiben zu wollen, hebt einen zwar ab, kann aber auch spinnert wirken oder Probleme mit dem Textverständnis erzeugen. Beim Bloggen helfen einfache, klare Sätze. Alles eine Sache des Trainings und der richtigen Ideen.
Wir machen keine Kunst, wir bloggen!
Klar, als Autor, Blogger, Schriftsteller will man zeigen, was man drauf hat. Das ist die eine Sache. Zum anderen hat es einfach Spaß zu formulieren, mir jedenfalls. Wenn es dir auch so geht: Halte dich ein wenig zurück. Profitexter sehen das nüchtern, sie schreiben, was bestellt wurde.
Aber wird sind Blogger, wir machen, was uns gefällt! Ja, kann man tun. Aber wenn wir gelesen werden wollen …
Statt zu versuchen handwerklich und schreibtechnisch möglichst gut dazustehen, sollte es das Ziel sein verstanden zu werden. Es sei denn der Text ist Selbstzweck. Oder man betreibt ein Sprach- oder Literaturblog. In dem Fall würden die Leser etwas andere erwarten, nämlich dass der Autor seine Kunstfertigkeit auch zeigt. Im Blog stört das eher.
Wir machen keine Kunst, wir bloggen!
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Font: Khand. Das Schreibtischmotiv fand ich bei Pixabay.