Im 2. Teil der Serie geht es um die vollständige Einrichtung des Pinterest Accounts, um die Sprache, um das Anlegen von Pinnwänden, um das Folgen und Ausprobieren von Pins.
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Die Anmeldung bei Pinterest muss ich nicht groß erklären. Richte dir am besten gleich ein Unternehmenskonto ein. Auch wenn es sich so anhört, es kostet nichts. Du bekommst aber bessere Statistiken.
Sorge für eine spannende Beschreibung im Profil. Und binde dein Logo oder ein Profilbild ein. Das Logo hauptächlich dann, wenn du als Firma auftrittst. Verlinke auch gleich dein Impressum, dann vergißt du es später nicht. Dafür gibt es in den „Einstellungen“ ein vorgesehenes Textfeld. Anschließend bestätigst („verifizieren“) du dein Blog oder deine Website. Auch das sollte dich nicht vor Schwierigkeiten stellen.
Gib dir Mühe, wenn es ans Texten der Kurzinfo (Bio) geht. Dies hier ist deine Visitenkarte. Auch wenn viele Pinterest User sie nie zu Gesicht bekommen werden oder sich schlicht gar nicht dafür interessieren. Du weißt nie, wer doch hinschaut. 160 Zeichen stehen dir zur Verfügung und die wollen genutzt werden. Beschreibe hier nicht deinen beruflichen Werdegang, sondern sag an, worum es dir geht. Siehe: Wie du eine überzeugende Bio schreibst
Deine Themen stehen im Vordergrund. Denn du willst, dass du auf Pinterest gefunden wirst. Ist Pinterest ein Hobby für dich ohne weitere Absichten, bist du völlig frei und kannst dir so ziemlich jeden Spaß erlauben. Pinterest zeigt zudem die Adresse deiner Website an, die du bereits bestätigt hast, und einen Link zum Impressum. Es ist möglich, einen weiteren Link in der Kurzinfo unterzubringen, der dann aber nicht klickbar ist und eher störend wirkt.
Das sogenannte Schaufenster ermöglich es dir, bis zu fünf deiner Pinnwände in den Vordergrund zu rücken. Das Schaufenster nimmt viel Platz ein. Es ist somit das erste, was ein Besucher von dir sieht – sofern er direkt auf deiner Profilseite landet. Du findest es unter den Einstellungen als „Präsentieren“.
TIPP: Nutze ein einzelnes Schaufenster, um Ereignisse hervorzuheben. Zum Beispiel Weihnachten oder die nächste Fußball WM. Um gewisse Termine herum kannst du mit einer erhöhten Aufmerksamkeit rechnen. Auch Best-of Sammlungen oder aktuelle Trends eignet sich dazu, ins Schaufenster gestellt zu werden.
Oben: Eine fertige Auslage im Schaufenster. Links ist der Cover Pin. Die Auswahl der Pins erfolgt chronologisch und automatisch
Sorge dafür, dass du die Pins aufeinander abstimmst, dass du Cover Pins einsetzt (dazu in einem der nächsten Teile mehr), denn die machen mehr Eindruck. Im Schaufenster kommen sie am besten zur Geltung. Und schließlich sollte auch die Schrift auf den eher winzigen Thumbnails lesbar bleiben.
Du kannst ein Pinterest Konto mit Twitter, Google+, GMail, Yahoo, Microsoft und Facebook verbinden. Das dient dazu, Pins oder Pinnwände zu teilen (via „Senden-Icon“).
Auch Pinterest-Tools machen von diesen Funktionen Gebrauch. So kannst du beispielsweise via Tailwind angelegte Pins auch gleichzeitig twittern.
Das klingt praktisch. Allerdings rate ich dir davon ab, das zu tun. Du twitterst nämlich den Pin, also nur einen indirekten Link. Für deine Follower bei Twitter ist das mit einem unnötigen Umweg verbunden, weshalb es bei einem Teil der Nutzer verpönt ist.
Inhaltsverzeichnis
Deutsch oder Englisch?
Die meisten Pins sind englischsprachig und führen auf entsprechende Seiten. Pinterest ist ein US-Unternehmen, das ist also keine Überraschung. Inzwischen gibt es auch die .de, .at und .ch Domain. Und Pinterest ist so (un)freundlich uns automatisch dorthin zu geleiten.
Pinterest[.com] ist also gar nicht mehr zu erreichen – oder nur mit Tricks und Methoden. Man kennt das von Google. Im Smart Feed werden deshalb auch nur noch deutschsprachige Pins angezeigt. Auch wenn das nicht zu 100% klappt. Soweit jedenfalls finde eine deutliche Trennung statt, die es früher auf Pinterest nicht gab. Aber:
Die pin-begeisterten Nutzer pinnen, was ihnen gefällt, die Sprache ist da erst einmal nachrangig. Du solltest aber einen Unterschied machen (sofern du nicht auf Englisch bloggst), wenn du einen Nutzen haben willst oder an deutschsprachige Nutzer Produkte verkaufst. Denn was nützt dir die Aktivität nordamerikanischer Hausfrauen, die letztlich mit deinem Blog, und da soll der Traffic ja hin, nicht das Geringste anfangen können. Die würden dir nur die Statistik verhageln.
OK, die von Pinterest sähe durch die erheblich größere Nutzergruppe wohl besser aus, was zu weiterem Traffic führt, der sich für dich aber nie lohnen wird. Also pinne selbst auch nur in deiner Sprache, so wie du auch deiner Nische treu bleibst. Und betitele deine Pinnwände auf Deutsch. Wenn du aber nur um des Pinnens Willen, nicht wegen des Traffics dabei bist, dann spielen solche Erwägungen keine Rolle. Dann machst du, was dir Spaß macht.
Pinnwände, Überschriften und …
Lege einige Pinnwände an. Du kannst das zur Sicherheit auch erst mal nur im „geheimen“ tun und die Sachen später für die Allgemeinheit freigeben. Viel Platz für einen Titel hast du nicht. Was du hier als Beschreibung verwendest, wird Teil der URL, hat also eine SEO-technische Relevanz. Mein wichtigstes Board „Bloggen Tipps & Tricks“ hat diese Adresse:
pinterest.de/conterestblog/bloggen-tipps-tricks/
Da haben wir es, es geht um Keywords. Der Titel der Pinnwand wird automatisch zur URL. Deshalb dort nicht herumfaseln und keine umständlichen Formulierung bilden. Sondern zur Sache kommen. Klipp und klar sein. Theoretisch hast du 100 Zeichen zur Verfügung. Aber das wäre für eine Überschrift sowieso arg geschwollen.
Sie wird sogar komplett angezeigt, allerdings nur, wenn das Board direkt aufgerufen wird, nicht in der Übersicht. Dort sind nur 28-40 Zeichen zu sehen, der Rest wird unschön abgeschnitten. Möglicherweise gilt hier ein Limit in Pixel. Deshalb kann ich keine genaue Buchstabenzahl angeben. Wenn du es geschickt machst, kannst du beide Möglichkeiten maximal ausreizen.
Für den Anfang könntest du an den Kategorien deines Blogs orientieren und von dort auch die Beschreibungstexte (sofern vorhanden) übernehmen. Musst du aber nicht. Denke dir deinen Texte vom Nutzer her. Nicht deine Ordnung ist wichtig, nicht dein Geschmack oder deine Vorlieben, sondern das, was potenziell gesucht und erwartet wird. Zumindest erhöht es deine Chancen gefunden zu werden.
Auch nicht verkehrt ist es bei der Konkurrenz einmal vorbeizuschauen und sich dort etwas abzugucken. Welche Boards sind dort besonders gut gefüllt und wieviele Repins werden jeweils angezeigt? Das liefert dir schon mal Hinweise.
Die Pinnwände fassen nahezu beliebig viele Pins. Das können Hunderttausend sein (200.000 ist das Maximum für einen Account) oder auch bloß 10. Ein Problem ist nur die Verwaltung eines gut gefüllten Boards. Da immer wieder zahlreiche Bilder geladen werden müssen, dauert das runterscrollen. Selbst ein Board mit 1.000 Pins ist bereits ausgesprochen unhandlich.
Wer zum Ende vordringen will – aus welchen Gründen auch immer – braucht Zeit und Geduld. Das macht es auch nahezu unmöglich die Texte älterer Pins zu bearbeiten. Auch das Sortieren wird so erschwert. Da helfen dann nur Tools oder, wenn man weiß, was man will, die Suchfunktion.
TIPP: Du kannst samt und sämtlich Grafiken, GIFs oder Videos auch direkt hochladen. Das muss nicht über ein Blog oder über Internetseiten passieren. Es klappt mit oder ohne Hyperlink. URL-Shortener (Linkverkürzer) brauchst du bei Pinterest nicht.
GIFs werden mit einem Miniicon (Pfeil) in der Übersicht gekennzeichnet, sie blinken und wackeln allerdings nur in der Einzelansicht – den alten und den neuen Pinterestgöttern sei Dank!
Welche Rolle Liken, Folgen und Kommentare spielen
Früher konnte man ganz wie auf Twitter auch auf Pinterest Herzchen verteilen, doch diese Funktion wurde April 2017 aufgegeben. Schade eigentlich, aber so kann man sich besser auf das Wesentliche konzentrieren. Nämlich auf das Pinnen. Folgen kannst du sowohl anderen Pinnern, einzelnen Pinnwänden und sogar ausgewählten Themen (hat Einfluss auf deinen Start Feed).
Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Traffic, den man erzeugt, den Statistiken und der Zahl der Follower scheint allerdings nicht zu existieren. Was bei Twitter oder Instagram essenziell ist, wird hier nicht gebraucht. Wie das sein kann?
Pinterest ist eben weniger ein Social Network als eine Suchmaschine. Deshalb nutzt es auch nichts mit einer großen Followerzahl auf der About-Seite oder im Media-Kit anzugeben. OK, machen kannst du das, vorausgesetzt die Zahl ist einigermaßen beeindruckend. Sie ist aber nicht vergleichbar mit der Zahl deiner Instagram-Follower.
Grundsätzlich deutet eine hohe Zahl von Followern auf einen beliebten Account hin. Das erfreut Werbeleute, Marken und Marketingverantwortliche. Konkrete Aussagen über den Traffic oder Repins lassen sich aber nicht treffen. Auch mit wenigen Followern kannst du enormen Traffic erhalten. Das beliebte Spiel „Ich folge dir, also folge mir“ braucht es hier deshalb nicht. Dies ist ein weiterer Grund dafür, warum es auf Pinterest so entspannt zugeht.
Jeder Pin kann kommentiert werden. Solche Kommentare habe ich tatsächlich schon gesehen, sogar Diskussionen. Selbst habe ich allerdings noch nie einen Kommentar erhalten (von ein paar Spamversuchen abgesehen, da waren Tools am Werk, die automatisch kommentieren) und auch anderswo noch nie kommentiert.
Auch hier gilt, bei einer Suchmaschine kommentiert man nicht. Wer würde das auf Google tun?Pinterest ist kein Kommunikationsmedium. Hier wird gesammelt, nicht gequatscht. Du kannst dich also ganz locker zurücklehnen und musst nicht rund um die Uhr befürchten mit Fragen, Kritik oder schlechtem Karma bombardiert zu werden.
Aber Pinterest wäre kein US-Startup hätte es nicht durch die Hintertür einen Ersatz eingebaut. Der heißt „Ausprobiert“ und ist zentral platziert worden. Hier werden die Nutzer direkt aufgefordert, Feedback zu geben (Wie lief es?), und das ist entweder ein Foto oder ein Hinweis, also ein Kommentar. So sieht das dann aus:
Zu sehen sind die Lesermeinungen erst, wenn der Pin aufgerufen wird, also nicht auf der übersichtlichen Pinnwand. Ob sich das System durchsetzen wird, darf in Frage gestellt werden. Auf meinen Pins erkenne ich nur wenig Bereitschaft dazu. Aber vielleicht täusche ich mich. Mein bis dato erfolgreichster Pin wurde 29 mal „ausprobiert“. Die allermeisten anderen jedoch nie.
Pinterest bei Conterest [die Serie]
- Pinterest 📌 für Blogger [1] Was ist Pinterest und wie funktioniert es?
- Pinterest 📌 für Blogger [2] Erste Schritte im Pin-Universum
- Pinterest 📌 für Blogger [3] Mit Pinnwänden arbeiten
- Pinterest 📌 für Blogger [4] Auf der Jagd nach dem perfekten Pin
- Pinterest 📌 für Blogger [5] Pin-Grafiken erstellen
- Pinterest 📌 für Blogger [6] Traffic-Strategien, die wirklich rocken
- Pinterest 📌 für Blogger [7] Aus der Praxis, Beispiele, Statistiken und Quellen
- Pinterest 📌 für Blogger [8] Mach dein Blog zur Pinteresthochburg
- Pinterest 📌 für Blogger [9] Besser pinnen mit den richtigen Tools
- Pinterest 📌 für Blogger [10] Pinterest Power Tipps
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Khand und Exo 2. Die Pinterestgrafik fand ich bei Pixabay.