Schöne und erfolgreiche Pins entstehen nicht von selbst. Teil 5 der Serie beschäftigt sich mit Grafiktools, Fotomaterial, Textpins und Infografiken.
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Inhaltsverzeichnis
Attraktive Grafiken erstellen
Ein Foto zuschneiden und mit einer Beschriftung versehen, das kannst du mit jedem Grafikprogramm hinkriegen. Mein Favorit ist Photoshop Elements, eine günstige Software für den Desktop. Es kostet um die 80,- Euro (PC, Mac), ältere Versionen sind nochmal preiswerter und tun es auch.
Wenn du Zugriff auf den großen Bruder Photoshop CC hast und damit umgehen kannst, wirst du selbstverständlich auch damit alles Nötige erledigen können. Nur für diesen Zweck angeschafft wäre die Software allerdings überdimensioniert, zu komplex und zu teuer.
Photoshop Elements 13 Arbeitsumgebung (Ausschnitt)
Das Anfertigen von Beitragsbildern für Blogposts ist kreative Arbeit. Vielleicht macht sie dir ebenso viel Spaß wie mir. Es gibt quasi unzählige Möglichkeiten zum Ziel zu kommen. Angesehen von den in Teil 4 geschilderten Erkenntnissen in Sachen Farben und Formen von Pins sieht man gewisse Gestaltungsprinzipien öfters. Sie haben sich durchgesetzt, weil sie erfolgreich waren.
Das heißt aber nicht, dass du nicht etwas Eigenes ausprobieren könntest oder etwas Riskanteres wagen dürftest. Tu es. Vielleicht entdeckst du neue Wege. Wenn du bereits mit Grafiken für das Web vertraut bist, wird es dir leicht fallen. Bist du es nicht, dann stütze dich auf Vorlagen und Tools.
Kostenlos ist Photopea, eine Art online Photoshop. Der ebenfalls kostenlose Klassiker GIMP hingegen ist komplex, kompliziert und absolut nichts für Gelegenheitsnutzer.
Grafik Tools für Nichgrafiker
Als Apps im Browser oder Smartphone funktionieren Tools wie Pablo, QuotesCover, Picmonkey, Pixlr oder Stencil. Diese sind leicht zu bedienen, die Einarbeitung fällt nicht schwer. Vorteil: Man muss nichts installieren. Kosten fallen je nach Nutzung an, teilweise kann man sogar kostenlos profitieren.
Canva ist das wohl beliebteste Werkzeug der Vielpinner. Da geht alles komplett online, im Browser, iPad oder iPhone. Man kann schnell loslegen, muss keine steile Lernkurve bewältigen. Man erzielt sofort Ergebnisse. Und die rund 8.000 vorhandenen Templates für alle Lebenslagen wirken attraktiv.
Allerdings ist die Auswahl an Fotos eher gering, zumeist wird dir eine Bezahlung von 1 Dollar pro Bild abverlangt. Das ist nicht viel, läppert sich aber. Alternativ könntest du selbst Fotos hochladen, auch solche aus einer kostenlosen Bilddatenbank wie Pixabay. Doch dabei geht die Bequemlichkeit flöten.
Wenn du regelmäßig Grafiken für Pinterest, dein Blog und Social Networks angelegst empfiehlt sich Canva for Work. Die Premiumversion des Dienstes für 12,95 Dollar pro Monat. Inklusive sind 300.000 Fotos. Außerdem gibt es Extras wie eine automatische Anpassung der Grafiken an verschiedene Formate. Das ist praktisch wenn du die mit Canva erstellten Grafiken außer bei Pinterest auch für Twitter oder Facebook verwenden willst.
Wo gibt es kostenloses Fotomaterial?
Locker hundert Bilddatenbanken lassen sich im Netz finden. Doch so viele brauchst du nicht. Mir reicht Pixabay mit inzwischen über 1 Mio Bildmaterialien. Damit du Alternativen hast, empfehle ich dir diese Dienste:
Wenn dir das nicht genug ist und die du weite Welt der freien Stockfotos kennenlernen möchtest, dann lies hier weiter: Kostenlose Stockfotos in Bilddatenbanken — Die 59 besten Quellen
Selbst fotografieren
Besser wäre es selbst zu fotografieren. Das ist nicht nur origineller, du hast mehr Kontrolle und bist vor allem einzigartig. Food- oder Reiseblogger kommen sowieso nicht drumherum. Ebenso wie die zahlreichen Beauty- und DIY-Bloggerinnen. Für das heute übliche Niveau ist eine entsprechende Ausrüstung nötig – billig wird das nicht.
Ein Smartphone reicht nicht aus. Um in Räumen zu fotografieren ist eine künstliche Beleuchtung nötig. Außerdem müssen Fotos nachbearbeitet werden. Das braucht dann wieder Zeit – und Software, zum Beispiel Adobes Lightroom. Dazu kommen handwerkliche Fähigkeiten, die man entweder schon mitbringt oder erst noch erlernen muss.
Wenn du Fotos nur als Grundlage für Beitragsbilder verwendest, dann sind die Anforderungen nicht sonderlich hoch. Zumeist wird Bildmaterial als Hintergrund eingesetzt. Die Bilder sind entweder verschwommen, kräftig abgedunkelt oder mit einem Farbfilter versehen. Details erkennt man da sowieso nicht. Es geht mehr um Stimmungen. Hier ist ein typischer Vertreter dieser Art von Beitragsbildern:
Oben: Die Bloggerin variiert die eingesetzten Farben, behält aber das Prinzip mit Rahmen und dem gleichen Font immer bei. Die technische Qualität des Fotos spielt eine untergeordnete Rolle.
TIPP: Lege dir ein Template (Muster, Vorlage) an, das du immer wieder aufs Neue als Grundlage benutzt. Das spart Zeit und Arbeit und sorgt für Konsistenz.
TIPP: Variiere die eingesetzten Farben je nach Kategorie oder Tag und bleibe dabei. Zu viele sollten es aber nicht sein.
Meist werden ein bis zwei Fonts ausgesucht und dann wiederholt benutzt. Ich verwende die kostenlosen Google Fonts, davon gibt es über 700. Allerdings benutze ich mit jeder neuen Grafik immer wieder andere. Das ist eine eher untypische Verwendung, aber mir geht es hier darum, diese Vielfalt zu zeigen.
TIPP: Bringe nie mehr als zwei Fonts in einer Grafik zum Einsatz. Zu viele Fonts zerstören die Komposition und lenken ab.
Verwandte Pins
Pinterest zeigt unter jedem Pin weitere ähnliche Pins an. Dabei orientiert sich der Dienst am sichtbaren Bild, nicht an den Texten oder Keywords. Wenn du ein beliebtes weil attraktives Stockfoto benutzt, dann kann es passieren, dass die Nutzer weitere Pins mit demselben Foto zu sehen bekommen. Das ist nicht unbedingt schmeichelhaft oder von Vorteil, denn da kann jeder Schrott in jeder Sprache zu sehen sein.
Die Bilderkennung ist nur bei so eindeutigen Ähnlichkeiten perfekt. In der Regel liefert sie mal bessere, mal schlechtere Ergebnisse. Und manchmal geht es eben fürchterlich daneben. Mal erkennt die künstliche Intelligenz den Hintergrund, mal ein Hauptmotiv oder Bildelement, es ist schwer zu sagen. Für uns Pinner ist das keine gute Nachricht, denn wir verschenken Potenzial.
Achte einmal darauf und schaue, welche deiner eigenen Bilder passende Pins liefern und welche nicht. Vielleicht solltest du optimieren. Ich musste es auf alle Fälle. Vergiß nicht, dass auch deine Pins unter denen anderer Nutzer angezeigt werden – mehr oder weniger passend. Es lohnt sich also, ein wenig an den Stellschrauben zu zwirbeln. Auch Hashtags kannst du nutzen.
TIPP: Folge den Trends. Die gibt es überall, auf Pinterest sowieso. Mal sind Einhörner, mal Suppen angesagt; mal sind bestimmte Farben im Kommen, ein andermal Papierlaternen. Wenn du das für dich nutzen kannst, wirst du mehr herausholen. Spaß kann man auch daran haben.
Es müssen nicht immer Fotos sein
Auch (ein)farbige Flächen funktionieren. Auch sie kannst du abwechslungsreich gestalten oder mit Icons oder Vektorgrafiken aufwerten. Diese Pins haben einen eigenen Stil. Der Vorteil: Du musst nicht lange nach Bildern suchen. Und die Ladezeiten sind besser. Vorausgesetzt du nutzt das PNG Format.
Oben: Textpin mit Textur
Auf gestalterische Originalität kommt es nicht unbedingt an. Wer zuviel riskiert, zuviel macht, verdirbt die Sache schnell. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Diese Weisheit gilt auch hier.
Der Pin muss klar sein, eine deutliche Botschaft vermitteln. Klickreiz auslösen. Das Exemplar oben hat das augenscheinlich geschafft. Eine grafische Gestaltung war dazu nicht nötig. Ein wenig Typographie genügte. Der Pin wurde 7.600 mal repinnt.
Aber Vorsicht, das allein kann zu falschen Schlüssen führen. Den oben abgebildeten Spruch findet man häufiger und in unterschiedlichem Design. Erfolgreich ist deshalb aber noch lange nicht. Eine Rolle spielt eben auch, wer einen Pin in Umlauf bringt. Ist es ein besucherstarkes Medienagebot oder ein Pinfluencer, dann gehen die Repin-Zahlen sofort hoch.
Mit Qualität hat das nicht unbedingt zu tun. Das ist mit Blogbeiträgen im Prinzip dasselbe. Es gewinnt nicht immer der beste Text, sondern der, der seinen Post am effektivsten verbreiten kann. In diese Lage muss man allerdings erstmal kommen.
Von Infografiken profitieren
Infografiken gehören zur High Society auf Pinterest. Sie fallen auf, informieren und sind deshalb ganz besonders erfolgreich. Wenn du Infografiken gerade nicht auf dem Schirm hast: Torsten Ising hat über 1000 internationale Exemplare in einem Board gesammelt.
Infografiken sind nicht im Schnellverfahren zu haben. Denn zuerst einmal brauchst du eine Idee, sorgfältig aufbereitete Daten und dazu passende Kurztexte. Bei der Gestaltung helfen dir online Tools. Die bekanntesten sind:
Praktischerweise wird mit einem Template gearbeitet. Das Design ist also schon fix und fertig. Du musst nur die Fakten austauschen und ergänzen. So kommst du schnell ans Ziel. Such dir etwas Passendes aus und ersetze die Platzhalter nacheinander durch eigene Daten und Texte.
Oben: Infografik erstellen mit Canva. In einfachsten Fall tauscht man nur die Texte und Farben aus. Das geht schnell von der Hand und macht sogar Spaß.
TIPP zu Canva: Bearbeite die heruntergeladenen Grafiken noch einmal wegen der Dateigröße nach. Das spart Ladezeit für deine Besucher. Nutze ein Tool wie Compress Now versteht sich auf GIF, JPG, JPEG, PNG | Compressor JPEG – PNG – GIF – SVG | JPEG komprimieren (spricht Deutsch) JPEG | JPEG Mini für Fotos | Optimizilla (spricht Deutsch) JPEG und PNG – maximal 20 Bilder | PNG komprimieren (spricht Deutsch) PNG | Short Pixel Image Compressor – JPEG, PNG, GIF -maximal 20 Bilder | Tiny PNG der Dienst mit dem Panda.
Die Basisversionen der Dienste sind kostenlos. Für eine gelegentliche Infografik muss man sich finanziell also nicht aus dem Fenster lehnen. Visme bietet 500 Templates. Canva nur einige Dutzend.
Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, verweise ich dich an ein dreiteiliges Tutorial des Bilderbüros: Schöner, Besser, Informativer! 13 Tipps für eine richtig gute Infografik. Außerdem solltest du dir erfolgreiche Infografiken nicht nur anschauen, sondern sie auch sorgfältig studieren. Denn nicht jede Grafik ist automatisch erfolgreich.
Pinterest bei Conterest [die Serie]
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Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Khand und Exo 2. Die Pinterestgrafik fand ich bei Pixabay.