Da der Mensch über viele wichtige Dinge doppelt verfügt – man denke an Augen, Ohren, Nieren, Arme und Beine – liegt der Gedanke nahe, man könne zwei Dinge gleichzeitig tun.
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Enten können gleichzeitig schlafen und wach sein. Nützlich in der Wildnis. Obwohl auch wir Menschen zwei Hirnhälften haben, können wir das nicht. Außer man ist Schüler.
Ja, die Versuchung ist groß. Zwei Blogs bringen den doppelten Erfolg, oder zumindest die doppelte Chance. Aber leider eben auch die doppelte Belastung und das wird einem schnell zu viel. Selbst wenn du dir das locker vorstellen kannst, die Realität beißt – und sie kann gemein sein.
Natürlich kann man mehrere Dinge gleichzeitig machen, nennt sich Multitasking. Effektiv ist es deshalb aber noch lange nicht.
Halse dir nicht gleichzeitig zwei Projekte, Unternehmen oder Blogs auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann zu nichts kommt, steigt mit jedem weiteren Projekt.
Heb dir etwas für später auf, wenn die Sache mit deinem Blog ins Rollen gekommen ist und du überschüssige Kräfte loswerden willst und du über die nötigen Ressourcen verfügst. Wer gut im „Geschäft“ ist, kann sich Neben- und Spaßprojekte locker leisten.
Als ich mich 1997 als Webdesigner selbständig machte, gab ich notgedrungen meine erste private Website auf, in die schon ein paar Jahre Arbeit geflossen waren. Das war die Seite, die mir das Know-how ermöglicht hatte, mit dem ich mich selbständig hatte machen können. Ich habe sie aus dem Netz gelöscht. Das hat mir hinterher öfter mal leidgetan. Wer weiß, was daraus geworden wäre, hätte ich bis heute damit weiter gemacht. Hätte … Hätte …
Möglicherweise gäbe es heute weder das eine noch das andere und ich müsste meine Tage in einem mittelmäßigen Betrieb als Angestellter fristen. Weil ich es mit einer Doppelbelastung nicht geschafft hätte. Die Altlast hätte mich immer wieder abgelenkt. Diesen Wert hatte das Hobbyprojekt nicht. Der Start in die Selbständigkeit war nicht einfach, alle Körner wurden gebraucht. Und ich meine wirklich alle. Opfer müssen gebracht werden. Ich war froh drüber, dass ich das kapiert hatte.
Mach nicht den Fehler und verzettelte dich in mehrere Sites und Blogs und Projekte, solange du es erst noch schaffen willst. Hebe dir das für später auf. Lies auch: Langzeitmotivation – Wie schaffe ich es, mit meinem Blog dabeizubleiben?