Kostensparen, schön und gut. Aber so einfach ist es oft nicht. Man muss ein paar Dinge im Auge behalten.
Deshalb wird es an dieser Stelle ein wenig theoretischer, denn die Sache mit Sparen und Kostensenken kennt ein paar Grundlagen, Regeln, wenn Sie so wollen, die helfen, ein Kostenbewusstsein zu entwickeln.
Das alles ist kein Hexenwerk, sondern direkt für die Praxis gemacht. Ignoriert man das, wird es nicht klappen, dann ist der Jammer groß und der Gewinn geschmälert.
Ich habe genau hingesehen und bin auf diese 7 Punkte gekommen. Es kann Weitere geben. So geht Kostensparen.
1. Der Chef muss es vorleben
Anders geht es nicht, von Kleinkram abgesehen. Die Leute sollen wissen, dass Geldausgeben Chefsache ist. Damit ist ein wichtiger Sicherheitsabstand eingezogen worden, der unnötige ungewollte Geldabflüsse wirksam verhindert.
Wenn Ihre Leute erst gelernt haben, dass der Chef sparsam ist, passen sie sich daran an. Die Vorbildfunktion ist nicht zu unterschätzen. Es funktioniert auch andersherum, wenn Sie durch Ihre Taten demonstrieren, dass es Ihnen egal ist, können Sie reden, so viel Sie wollen. Also zeigen Sie, dass sie eine kostenbewusste Führungspersöhnlichkeit sind. Solange Sie es nicht gnadenlos übertreiben, einen vorgesetzten Geizdrachen kann niemand gebrauchen.
2. Kostensparen ist nicht gleich Verzicht
Niemanden soll etwas weggenommen werden. Überflüssige Geldausgaben nützen nur Dienstleistern und Lieferanten, aber nicht einem selbst. Es braucht ist einen klaren Blick für die Kosten.
3. Gegen Verschwendung muss man sofort vorgehen
Es ist oft schwierig einzelne Rechnungen, Leistungen oder Posten zu streichen, denn alles hat irgendwo seine Rechtfertigung. Will man etwas ändern, weil man sparen könnte, bekommt man es mit ziemlichen Beharrungskräften zu tun. Wie ein Öltanker, der seine Richtung ändern soll, das ist schwierig und dauert. Sobald sie sich zeigt …
Wenn Sie nicht gleich etwas tun, werden Ihre Mitarbeiter das sehr genau registrieren. So schlimm kann es nicht sein, werden sie denken und mit ihrem Verhalten fortfahren. Dann wird es noch schwerer, etwas zu ändern.
4. Bringen Sie Ihren Leuten bei, wirtschaftlich zu denken
Alles was in der Firma ausgegeben wird, müssen Ihre Leute selbst erarbeiten. Wer verschwendet, verschwendet also eigene Leistungen, und die seiner Kollegen. Nur in Startups ist das anders, dort lebt man vom Geld der Investoren.
Grundsätzlich wirtschaftlicher denken und immer nach dem Nutzen fragen, und zwar für uns, nicht für den der das Geld kriegt. Manchmal muss man das erst lernen, andere sind Naturtalente, oder von Haus aus geizig. Das kann helfen.
5. Keine halben Sachen beim Kostensparen
Es reicht nicht, nur ein bisschen umzusetzen, wenn man es ernst meint, musst man kleckern, nicht klotzen. Alles angehen, was sinnvollerweise getan werden kann. Ansonsten muss man sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug getan zu haben. Also, Biß entwickeln und die Sache durchziehen.
6. Mitarbeiter von Anfang an einbeziehen
Warum sollte ein Mitarbeiter sparen, wenn er selbst nichts davon hat? Im Gegenteil, seine Vorschläge würde ihm sogar Mehrarbeit oder schlimmer noch einem Risiko aussetzen, denn geht etwas schief, fällt die Sache auf ihn zurück. Da hält man doch lieber den Mund.
Maßnahmen von oben einzuführen, das geht oft schief. Deshalb muss man es seinen Leuten ausführlich erklären und es ihnen, wann immer das möglich ist, zeigen. Argumentieren Sie mit der Inflation, den horrend gestiegenen Stromkosten, dem brutal gefallenen Euro und dem gefährlichen Klimawandel, der die Leute zum Sparen und zu Verzicht anhält. Dagegen muss man doch etwas tun… günstige Möbel kaufen zum Beispiel.
Genau das wird überzeugen, nicht die bloße Anweisung, weil der Chef es sagt, oder der Hinweis auf mehr Gewinne, die Sie gern machen würden. Das geht Ihren Leuten letztlich am Allerwertesten vorbei.
TIPP: Loben Sie solide Prämien, Belohnungen, Incentives aus für geeignete Vorschläge und deren Umsetzung.
TIPP: Setzen Sie jemanden als Geizwolf ein, das ist jemand, der an Ihrer Stelle scharf darauf achtet, das nichts verschwendet wird.
7. Wer Geld ausgeben will, muss zuerst den Chef fragen
Wenn Sie wissen, dass zu viel ausgegeben wird und es höchste Zeit ist, etwas zu unternehmen, dann setzten Sie auf eine drastische Sofortmaßnahme. Genehmigen Sie Geldausgaben. Vielleicht ab einer bestimmten Höhe. Ohne Ihr Einverständnis bleibt die Kasse zu. Nur begründete Anforderungen können daran etwas ändern.
Ihr Personal wird sich genau überlegen, womit es zu Ihnen gehen will und womit besser nicht. Es wird anfangen, sich mit Vorschlägen zurückzuhalten, beziehungsweise beginnen, diese besser zu begründen. So mancher Euro wird auf diese Weise erst gar nicht ausgegeben, nicht einmal die Idee, ihn auszugeben, wird sich verbreiten.
🛠️ Werkstatt
Das Stockfoto stammt aus der Datenbank von Depositphotos @monkeybusiness.
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