Die Google Fonts haben sich seit ihrer Einführung 2010 nachhaltig einen Platz im Web erobert. Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit nur wenigen Standardschriften auskommen musste. Heutzutage hat der Seitenbetreiber und Blogger Hunderte davon zur Auswahl.
Google ist zwar nur eine Möglichkeit, aber die am weitesten verbreitete, was am Preis liegen könnte. Die Google Fonts nämlich darf jeder kostenlos nutzen – ohne Anmeldung, ohne Daten preiszugeben.
Auch wenn es mit Typekit von Adobe ein zu bezahlendes Konkurrenzprodukt mit noch mehr Auswahl gibt, auf den Vorteil sollte man nicht verzichten. Oder willst du doch lieber andere kostenlose Fonts nutzen? Auch diese Liste könnte dir gefallen: 80 fantastische Schriften
Inhalt
Kostenlos und frei verfügbare Schriften
Es gibt rund 900 Google Schriftarten (Stand 11/2018). Alle sind als Open Source frei einsetzbar. Du kannst die Schriften herunterladen und damit Grafiken oder Logos erstellen, du kannst sie in ein Stylesheet einbinden und in deinem Blog nutzen. WordPress Blogger kennen Plugins dafür, viele moderne Themes bringen einen Fontwähler gleich mit.
Oben: Zwei Zeilen = ein Font. Die untere Zeile ist fett, trotzdem ist das Ergebnis ziemlich langweilig.
Ganz anders bei dieser Beispielpaarung. Die zweite Schrift sorgt für Pepp
Et-Zeichen, das Fragezeichen und den Hashtag (#). Soweit ich sagen kann, sind Sonderzeichen und deutsche Umlaute in den meisten dieser Schriften enthalten, wenn nicht gar in allen.
Wenn es nun schon so viele davon gibt, bleibt erstens die Frage, was einsetzen und zweitens, was zueinanderpasst? Denn warum solltest du nicht mehrere Fonts miteinander kombinieren? Hier bei Conterest mache ich in den Beitragsbildern regen Gebrauch und zeige dir die schönsten Google Fonts und Font Kombinationen. Denn häufig nutze ich zwei davon in einem Bild. Klick dich durch die Beiträge, um zu sehen, was damit möglich ist.
Es ist durchaus verbreitet, Überschrift und Fließtext in einem anderen Font zu setzen. Natürlich wird davon kein Posting besser, aber man lenkt den Blick des Lesers auf den Text. Der kann nämlich gar nicht anders als den Kontrast beachten. Unglücklicherweise ist die Verschwisterung von Schriften nicht so einfach. Hier ein schicker aktueller Artikel zum Thema: 2017 Trendy Google Fonts Combinations und auch noch etwas auf Deutsch: Unsere Google Font Empfehlungen für 2017 mit tollen neuen Fonts.
Conterest verwendet, jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, den Google Font Lato Dosis für die Überschriften und Mukta den Fließtext. Aber das mag sich auch wieder ändern. Ich bin da experimentierfreudig. Nur für den Fall, dass du fragen wolltest.
Aktuell: Google Fonts DSGVO-konform in Webseiten einbinden
Hier bei Conterest habe ich das sicherheitshalber auch über den eigenen Server gelöst. Besser ist das. Hier die besten Links dazu:
- Wie du in WordPress Google Fonts DSGVO konform einbaust
- Google Fonts auf eigenem Webserver in WordPress einbinden
Meine Liste mit Lieblings Fontkombinationen
11 Paarungen und zwar weitgehend Sans Serif, also ohne Füßchen. Geeignet für Beitragsbilder und vieles mehr. Nicht wenige dieser Fonts sind neu in der Googelschen Sammlung.
Die besten Designs zu finden ist angesichts der Menge der Möglichkeiten alles andere einfach, zudem braucht man einen Blick dafür. Weil das so ist, haben hilfreiche Zeitgenossen Werkzeuge entworfen, mit deren Hilfe man dem Problem beikommen kann. Die Links dazu zeige ich dir gleich …
Oben: Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal eines meiner Gedichte in einem Artikel würde unterbringen können. Aber da musst du jetzt durch. Diese Poesiegrafik verwendet gleich 3 Schriftarten. Hauptschrift ist Ubuntu.
Anfängerfrage – wo kann man das nutzen?
Einsetzen kann man Google Fonts überall da, wo man selbst Stylesheets einbauen kann/darf. Auch bei WordPress.com geht es, aber nur in der kostenpflichtigen Variante (nennt sich dann Custom Design). Selbst gehostete Blogs können Plugins verwenden und haben so nicht die geringsten Probleme, oft unterstützen gute Themes bereits die Verwendung von Google Fonts.
Dies sind die beliebtesten Google Fonts
Praktische Tipps für den Einsatz von Google Fonts
1 |
Gegensätze ziehen sich an, das gilt Erstrecht für Fonts. Erst durch Unterschiede entsteht die gewünschte Spannung. Kommt man auf die Idee, zwei einander ähnliche Schriften miteinander zu vermählen, geht die Sache meist schief. Das Ergebnis wirkt komisch, irgendwas scheint nicht zu stimmen, der Leser wird irritiert.
2 |
Die Schriften müssen zum Inhalt passen. Man kleidet sich dem Anlaß entsprechend. Logisch oder? Das stimmt auch, wenn man mit einem Pärchen hantiert. Allerdings hat man mehr Möglichkeiten, Widersprüche zu riskieren.
3 |
Man spricht nicht umsonst von Font Pairing oder Schriftpaarungen, denn mit noch mehr Schriften als zwei wird es schwierig. Drei oder weitere Fonts zu mischen, sollte man den Profis überlassen.
4 |
Du kannst du solche Paarungen auch in der Textverarbeitung oder in Präsentationen einsetzen. Nur mit dem eBook wird es schwierig, sofern man nicht auf Bilder zurückgreifen will. Der Font für einen Fließtext lässt sich zwar einbetten, aber ob die Reader sich daran halten? Letztlich gelten die Einstellungen des Nutzers und der kann die beste Absicht guten Designs schnell zunichtemachen.
Beispiele: empfohlene Kombinationen nach Font Customizer
- Lobster + Droid Sans (more pairings)
- Bitter + Source Sans Pro (more pairings)
- Dancing Script & EB Garamond (more pairings)
- Dosis + Open Sans (more pairings)
- Fjalla One + Open Sans (more pairings)
- Lato + Grand (more pairings)
- Oswald + Droid (more pairings)
Und wenn dir das noch nicht genügt, dann habe ich noch 25 Beispiele. Variationen dieser Art eignen sich für Beitragsbilder, Visuals, Illustrationen, Präsentationen, Buchcover, eBook-Cover oder für Social Media. Nicht geeignet sind sie für Fließtext (den Textblock), dort gelten andere Regeln.
Die folgenden Muster sind keine Regeln, sondern sollen als Anregung für deine eigenen Experimente dienen. Aus den über 800 Schriftarten lässt sich einiges zaubern.
Weitere Ideen, diesmal in Farbe:
Werkzeuge, mit denen du die besten Google Font Paarungen finden kannst
Die Sprache sämtlicher Tools ist das Englische. Wenn du etwas auf Deutsch kennst, ich würde mich freuen davon zu erfahren. Also, welche Schriftart Paare können wir benutzen? Welche Kombinationen sind die schönsten?
Colourful Webfonts Generator
Der Generatror von Martin Hahn verspricht 100 Webfonts Kombinationen x 100 Colour Schemes= 10.000 Kombinationen. Knopfdruck genügt, jedesmal lädt sich eine andere zufällige Kombi.
Hand-Picked Tales from Æsop’s Fables with Hand-Picked Type from Google Fonts
Eine am Beispiel uralter Fabeln schön aufgemachte Präsentation, die uns zeigt wie Google Fonts miteinander harmonisieren können.
Mixfont – A modern font generator
Dieser Generator greift unter anderem auf Google Fonts zurück. Gezeigt werden Paarungen in verschiedenen Umgebungen und Anwendungen. Außerdem gibt es eine Bestenliste.
Fontpair
Vergleiche ziehen, passende Schriften finden. Nicht mehr, nicht weniger.
Type A
Dies ist eine Sammlung von Basisstyles zur besseren Lesbarkeit auf verschiedenen Geräten. Verwende diese für Blogs oder als Ausgangspunkt für jedes Projekt.
Beautiful Web Type
Eine Galerie mit dem Schönsten was das Google Font-Arsenal hergibt. Die Fonts werden nicht benannt, sind aber direkt verlinkt.
Typecast
Google Fonts zum Ausprobieren. Mit Live-Ansicht und vielen Optionen.
Typewolf Eine ständig aktualisierte Sammlung der besten kostenlosen Schriftarten.
Typ.io
Welche Schrift geht mit welcher anderen? Hier findest du über 1200 Beispiele aus dem Web-Leben.
Web Font Blender
Ein weiteres interaktives Tool.
The Web Font Combinator
Hier wird live im Browser kombiniert.
Typespiration
Eine schicke Galerie mit Beispielen. Hier kann man sich anregen lassen. Wer es braucht, kann den Quellcode gleich mitnehmen.
Fonts in Use
Na was? Font Kombinationen in freier Wildbahn beobachtet. Nicht auf Google Fonts bezogen. Als Anregung aber toll.
Typegenius
Dieses Werkzeug ist anders. Das Tool kennt sowohl Google als auch Typekit Fonts, allerdings nur ein eher kleines Stück vom großen Kuchen. Typegenius taucht in seine Datenbank und liefert Ideen und Screenshots.
Ein nützliches WordPress Plugin zum Fontvergleich
Großartige Arbeit verrichtet der Font Customizer. Mit diesem Plugin kann man sämtliche Google Web Fonts live testen. Das läuft komplett unter „Design“ > „Anpassen“ im Backend. Es stehen alle typografischen Möglichkeiten zur Verfügung, die diese Fonts bieten zuzüglich diverser CSS3 Effekte wie Schattenwurf. Allerdings ist das Arbeiten in dem schmalen Fenster ermüdend. Ein zusätzliches Plugin für den Einsatz der Fonts kann man sich sparen.

Lesenswerte Artikel über Google Schriftpaarungen und Typografie
- A Beginner’s Guide to Pairing Fonts
- 10 Great Google Font Combinations You Can Copy
- 10 Useful Google Font Combinations for Your Next Site
- 5 Google Font Combinations That You’ll Fall in Love With
- Great Google Web Font Combinations Part 1 – Part 2
- Let 2015 Be The Year Of Understanding Web Font Typography
- Will Google Fonts Ever Be Shut Down?
- 100 Days of Fonts – Typographische Beispiele, alle mit Google Fonts gemacht
- Wie gewohnt kommt man bei Pinterest auf seine visuellen Kosten
Auch beim online Bildwerkzeug Canva hat man sich des Themas angenommen. Hier geht es zwar nicht direkt um Google Fonts, aber da ich dir Canva bereits vorgestellt habe, helfen diese beiden Artikel vielleicht weiter. The Ultimate Guide to Font Pairing Part 1 | Part 2
Übrigens …
Google zeigt an, wie oft die Fonts angeschaut wurden. Die Zahl, man kann ihr live beim Wachsen zusehen, ist schwindelerregend. Auf derselben Seite kannst du auch feststellen, welche Fonts am häufigsten Verwendung finden – mit großem Abstand sind es Open Sans und Roboto.
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild oben verwende ich die folgenden Google Fonts: Proza Libre und Cormorant Garamond. Das Public Domain Foto stammt von Pixabay.