Gewinnspiele locken Besucher an wie Straßenlaternen Insekten, nämlich in Scharen. Es ist keine üble Idee so etwas gelegentlich im eigenen Blog einzusetzen. Meist kann man eine Fuhre Kommentare einfahren. Das macht sich immer gut. Wenn dein Blog ohnehin gut läuft kannst du damit sogar noch Geld verdienen.
Wenn ich in einem Blog ein Gewinnspiel veranstalte, dann kaufe ich den ausgelobten Preis von eigenem Geld. Das ist so ein Unabhängigkeitsding. Ich möchte mich dafür nicht mit Firmen verbandeln. Sondern selbst alles komplett unter Kontrolle haben und niemandem Rechenschaft schuldig sein. Verdienen kann ich so natürlich nichts. Im Gegenteil. Aber du müsstest das so nicht machen.
Wenn du beispielsweise ein Vampirblog betreibst, frage bei Fantasyverlagen an, ob man dir Bücher für eine Verlosung zur Verfügung stellen würde. Die werden es wahrscheinlich sogar gern tun. Eigentlich kann ihnen kaum etwas Besseres passieren, schließlich ist das Gewinnspiel auch Werbung für das Buch. Kaufen musst du als nicht zwingend etwas. Als etablierte Buchbloggerin bekommst du wahrscheinlich eh mehr zugeschickt, als du verlosen kannst.
Inwieweit du auf diese Weise Erfolg haben kannst, hängt von deinem Talent in Sachen Kommunikation ab, von der Ausstrahlung deines Blog natürlich und der Nische, in der du dich bewegst. Auch mit Portokosten musst du kalkulieren. Verlose also nicht zu viele Preise auf einmal. Bei Büchern, die sich großartig als Gewinn eignen, sind diese Kosten zum Glück reduziert.
Lege deine Regeln fest
Gewinnspiele sind üblicherweise Comment & Win. Mehr als Kommentieren muss der Leser nicht. Du könntest die Leute aber auch nach ihrer Meinung zu irgendetwas fragen oder sie auf andere Weise zu einer Aussage motivieren. Allzu reichlich Feedback in eigener Sache solltest du dir aber nicht versprechen. Wenn du zu viel verlangst, wird dein Spiel nicht funktionieren.
Gibt exakt an, bis wann man mitmachen darf. Datum mit Uhrzeit sind wichtig. Lege diesen Zeitraum nicht zu knapp fest, sonst erreichst du möglicherweise nicht genug Teilnehmer. Ist die Periode hingegen zu lang, frustriert das die Teilnehmer.
Ermittle einen zufälligen Gewinner. Achte darauf, dass es nicht deine beste Freundin ist. Eine bessere Idee wäre es, diese beste Freundin oder eine befreundete Bloggerin als Glücksfee zu engagieren. Das wirkt neutraler, aber auch spaßiger, wenn es gut gemacht ist.
Unglücklicherweise ist das Publikum, das ein Gewinnspiel die Macht hat anzulocken nicht immer das gewünschte. Das kommt daher, dass es eine Fülle spezialisierter Website und Foren gibt. Irgendein luschiger Facebookeintrag kann auch schon ausreichen, dann kommen die Gewinnspiel- und Preisgeier wie Heuschrecken über dich.
Meist ist es nicht so heftig, wie ich das gerade schildere. Doch kann es passieren, dass deine eigentliche Zielgruppe ins Hintertreffen gerät. Der neu hinzugewonnene Traffic nützt dir leider gar nichts, da diese Gäste nicht im Mindesten an dir und deinen Wundern interessiert sind.
Was Gewinnspiele nicht können
Du solltest dein Gewinnspiel aktiv selbst promoten indem du es in Foren, Facebookgruppen oder in spezielle Verzeichnisse einträgst. Ich bin mir nicht sicher, ob das immer eine gute Idee ist. Traffic kommt, ja, aber meist sind es die falschen Leute. Die machen nicht richtig mit. Kommentieren nur knapp und gehen kaum auf deine Vorgaben und Regeln ein.
Im Übrigen eignet sich ein Gewinnspiel auch dazu, Hemmschwellen deiner Leserschaft abzubauen.
Gewinnspiele eignen sich also nur bedingt zur Erschließung neuer Leserschichten. Betrachte sie als Mittel zur Belebung deines Blogs. Bei dir ist was los. Das sieht gut aus und lockt wiederum Leute an. Es versteht sich, dass eine Verlosung Teil einer Produktvorstellung oder eines Tests sein kann.
Im Übrigen eignet sich ein Gewinnspiel auch dazu, Hemmschwellen deiner Leserschaft abzubauen. Manche traut sich nunmal nicht zu kommentieren. Aber wenn sie es erst einmal für das Gewinnspiel riskiert hat, fällt es ihr später leichter in einem Posting die Meinung zu sagen – zumal ihre Daten dann bereits im Browser gespeichert sind. Wiederholungstäterinnen haben es eben leichter.
Verlose keine Produkte, die du gleichzeitig verkaufen willst. Einige Leute würden dann nicht zuschlagen, also nichts kaufen, sondern abwarten – und nach Beendigung der Verlosung längst alles wieder vergessen haben. Es spricht nichts dagegen, die eigenen Produkte zu erwähnen oder sonstwie ins Spiel zu bringen.
Mit Gewinnspielen & Verlosungen verdienen
Wenn bei dir die Kooperationen erstmal laufen, dann musst du nicht nach Preisen fragen, du wirst sie aufgedrängt bekommen. Dann ist es höchste Zeit, dafür ein Honorar zu verlangen. Du profitierst zwar auch ein bisschen, durch die Bespaßung deiner Leserschaft und der eine oder andere Leser, der erstmalig bei dir landet. Aber wer hat die ganze Arbeit? Natürlich du.
Und Arbeit kostet. Das sollte jede PR- und Marketingfachfrau verstehen, denn sie arbeitet selbst nicht für lau – sie käme nicht einmal auf den Gedanken. Warum solltest du? Du bist Gastgeberin und Bühne zugleich, du bist Conférencieuse und Veranstalterin, opferst Zeit und deine guten Einfälle, um die Aktion publik zu machen.
Wie viel kann man dafür nehmen? Ich weiß es nicht. Es hängt von der Größe, von der Durchschlagskraft und Bekanntheit deines Blogs ab. Ich würde versuchen, es nach Teilnehmern und PageViews zu berechnen. Je fetter die Action, desto höher der Betrag! Es versteht sich, dass man vorher einen Deckel vereinbart. Erreichst du das Maximalziel, dürften alle zufrieden sein.
Auch ein professionelles WordPress Plugin gibt es. Es heißt King Sumo. Derzeit ist es mit 49,- Dollar ausgepreist.
Schreibe einen Kommentar