Das Datum ist traditioneller Bestandteil eines Blogpostings und der Blogkultur. Angefangen hat das Ganze schließlich mal als Logbuch (nicht als Tagebuch). In einem Logbuch sind Datum und Uhrzeit essentiell. Ein Datum ist wichtig, um die Frische von Ware und Beobachtung einschätzen zu können.
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Ist ein Datum wichtig? Ja, ist es. Allerdings sogar! Ein Datum dient der Orientierung. Ich will wissen, von wann ein Text ist, um dessen Informationsgehalt zeitlich einordnen zu können. Auch die typische chronologische Sortierung ergibt keinen Sinn, wenn es keine Zeitstempel gibt. Lies dazu auch bei Su Franke: Unsichtbare Zeitstempel in Blogs nerven
Zum zweiten möchte ich das genau wissen, damit ich Neues twittern kann. Altes twittere ich nicht, das haben ja andere schon getan. Ist ja nicht so wichtig. Braucht kein Mensch. Ist bloss ein virtueller Turnbeutel. Aber Hauptsache einen Facebookbutton, was?
Fehlt das Datum, wittere ich Absicht (wittere, nicht twittere ich). Hier soll etwas verborgen werden. Was denn? Na beispielsweise, dass nur selten neue Artikel kommen oder das letzte Update schon Monate her ist. Man will das Blog nicht alt aussehen lassen. Aber dann Leute, macht statische Seiten, kein Blog. Denn – und jetzt kommt es wirklich hart:
Wer kein Datum hat, ist kein Blogger
Das hat gesessen, oder? Mit dem Datum hast du etwas blogtypisches ohne Not aufgegeben. Du pflegst jetzt ein Sammelsurium statischer Seiten. Das kann man haben, aber es ist eben kein Blog mehr. Auch nicht, wenn es weiterhin auf Wordpress läuft.
BTW, auch mies ist es immer nur alten Kram zu twittern. Lasst die Mottenkiste zur Abwechslung zu. Hie und da ist OK, aber doch nicht in einem fort. Bringt mal was Neues. Oder wenn ihr das nicht schafft, dann schweigt für eine Weile. Dazu schrieb schon Andreas Meyrhöfer vor einer Weile: Warum mich das automatische Teilen alter Blogartikel nervt und ich solchen Bloggern nicht mehr folge.
Es gibt Evergreen Content, große Sätze, die man immer wieder lesen kann oder sollte. Aber wer sagt, dass man so etwas mit einer Automatik verbreiten soll. Das ist leb- und lieblos. Und manch alte Äußerung löscht man besser, als sie noch einmal bei Twitter in die Runde zu schicken.