Zu Blog-Opas Zeiten war sie eine Selbstverständlichkeit. Wer ein Blogger genannt werden wollte, der pflegte eine Blogroll. Zumindest ein Blogger, der etwas auf sich hielt.
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Die Blogroll ist in Vergessenheit geraten. Auch wenn sie hier und da noch engagiert hochgehalten wird.
Dabei ist die Blogroll heute eben so nützlich wie in den Nullerjahren.
Ja damals. Das war ungefähr so, wie die Leute zu anderen Zeiten Perücken trugen oder mit Spazierstöcken, Schamkapseln oder Schlaghosen herumgelaufen sind. Das tat man eben so. Die Blogroll war nichts anderes als eine mehr oder weniger umfangreiche Linkliste in der Sidebar oder im Footer eines Blogs. Lang war sie selten,. dafür aber persönlich – oder exquisit.
Inhaltsverzeichnis
Der Zweck der Blogroll
Durch die Blogroll verband man sich mit geschätzten Kollegen und wies vor aller Welt auf die Blogs hin, die einem wichtig waren oder auf solche, die man Kraft eines Links zu fördern gedachte. Das kannst du auch tun.
Traurigerweise ist dieser Brauch großflächig verschwunden. Ich habe es selbst auch erst nicht machen wollen. Nun gibt es hier weder Seiten- noch Fußleiste. Also habe ich mir eine neue Seite als Blogroll angelegt. Dort empfehle ich, wen ich will. Als Dankeschön oder weil ich ein Blog mag. Im Tausch oder weil ich einen Link für wichtig halte. Aber nie gegen Bezahlung. Aber das war einmal …
Später habe ich diese Seite wieder aufgegeben und den Content in die Impressum- und About-Seite integriert. Das war notwendig, weil sich niemand dafür interessierte. Die Sidebar ist besser geeignet.

Die Sache mit der Blogroll ist nicht immer einfach. Es gibt Klüngeleien. Bin ich auf deiner Blogroll, bist du auf meiner. Streichst du mich, bist du verloren. Wie soll man sich da verhalten? Am besten auf die ehrliche Art und Weise. Linke dorthin, wo es aus deiner Sicht etwas zu sehen, zu wissen, zu erfahren oder zu lernen gibt.
Wenn du Links als Währung betrachtest, mit Freunden, Kollegen und Bekannten einen Austausch betreibst, dann ist das für mich OK. Denn es wird tendenziell immer weniger verlinkt. Ganz sicher nicht zu viel.
Platzierung
Traditionell findet man die Blogroll in der Sidebar oder im Footer. Du kannst sie als Widget oder als neues Menü anlegen. Wenn du dafür keinen Platz hast, kannst du auch eine neue Seite anlegen. Vergiß nur nicht sie intern gut zu verlinken. Die Blogroll enthält Links zu anderen Blogs. Logischerweise zu solchen, die du besonders magst, die du empfiehlst oder die dir und deinem Blog verbunden sind.

Welche das sind, entscheidest du selbst – sofern du keine Absprachen getroffen hast. Das wird auch gemacht, dann ist es ein Linktausch, der in der Regel beiden Parteien hilft. Du kannst so etwas auch aktiv anbieten, solltest aber im Hinterkopf behalten, dass du getauschte Links nicht einfach so wieder entfernen kannst.
Die Blogroll enthält in der Regel nichts weiter als Links, es können 3 oder 15 sein. Noch mehr scheint übertrieben, ist aber nicht verboten. Wenn du eine extra Seite angelegt hast, bietet sich dir die Möglichkeit noch etwas dazuzuschreiben. Etwa warum du diese Kollegen rühmst oder was den Besucher erwartet. Kannst du, musst du aber nicht machen. Schau dir an wie Maria es gemacht hat.
Du kannst diesen Ort auch nutzen, um deine Kooperationen, Teilnahmen an Blogparaden und Gastartikel aufzulisten. Die Blogroll steht für das Miteinander.
Einen Schritt weiter geht Sarah von La Belle Vue (nicht mehr online). Sie nutzt das Wordpress Plugin WP RSS Aggregator, um ihre Liste zu einem Aggregator aufzubohren. Nun sind nicht einfach mehr ihre Lieblingsblog geliestet, sondern der Leser sieht die jeweils aktuellsten Beiträge aller Blogs. Ein tolle Idee, obendrein praktisch und sogar verblüffend, wenn man das zum ersten Mal sieht. Was kann es besseres geben, als die eigenen Leser zu überraschen?
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Maven Pro und Roboto. Das Angelrollenfoto fand ich bei Pixabay.