Keiner bewundert es, das neu aufgesetzte Blog. Du kriegst keinen Fuß in die Tür zum Glück. Scheinbar interessiert sich niemand für deine Texte und Fotos. Der Traffic fließt auch nach Monaten heftiger Anstrengung nur als Rinnsal. Kommentare sind Fehlanzeige.
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Und dein Produkt, in das du wochenlang zusätzlich Energie und Herzblut gepumpt hast, findet gerade mal im einstelligen Bereich Absatz. Damit ist kein Staat zu machen. So hattest du dir das nicht gedacht …
Dann kommst du ins Grübeln und machst eine einfache Rechnung auf. Was kann ich noch tun, was ich nicht schon versucht habe und wie wird sich das jemals rechnen?
Also überlegt man wie viel man bereits investiert hat und was noch kommen müsste, um das Ziel doch noch zu erreichen. Ein klassischer Fall von zuviel auf einmal gewollt und zu früh aufgegeben.
Eine interessante Fallstudie liefert das Blog Sidepreneuer: Das Scheitern von BloggerBlogger – die Story von Vladimir Kusnezow
Aufgeben ist richtig. Aber der Zeitpunkt muss stimmen. Es reicht nicht, alles versucht zu haben. Das wäre zu billig. Stattdessen hast du vergessen, die Zeit mitarbeiten zu lassen. Das ist entscheidend. Vertrauen und Kontakte bauen sich erst auf.
Es braucht nicht nur großartige Beiträge, auch Social Media und andere Kanäle müssen erst etabliert werden – sofern du sie nicht schon mitbringst. Auch Google musst du erst überzeugen, denn da läuft anfangs erstmal gar nichts. Die Zeit dazu solltest du dir nehmen und sie mit einplanen.
Das gilt insbesondere für die Professionalisierung. Kommt die zu schnell, nehmen dir die Leser den Experten nicht ab. Die Leute spüren sofort, dass du ihnen nur etwas verkaufen willst. Du musst erst für dein Publikum da sein, ein Teil ihrer Welt werden, bevor du an Geld auch nur denken darfst.
Ein Blog zu löschen, ist eine Form von Suizid.
Inhaltsverzeichnis
Was nicht mehr da ist, hinterlässt immer eine Lücke
Das gilt auch im Netz. Und auch, wenn man es nicht sehen kann. Also denk nicht nur an dich. Ein gelöschtes Blog reißt eine Lücke ins Web.
Gastbeiträge, Verlinkungen, Interviews, Roundups alles runtergespült in den Orkus und für alle Zeiten nicht mehr da. Andere Blogger hatten sich dafür mal Mühe gegeben, ihr Lohn waren ein Link und etwas Aufmerksamkeit. Und beides ist nun verschwunden.
Ist das Blog erst ein paar Wochen alt, kannst du es gefahrlos aus dieser Welt entfernen. Denn es ist noch nicht verwoben, flächendeckend unbekannt und auch nie weiter wichtig gewesen. Aber sonst? Siehe auch: Archivieren oder löschen? Das Blog für die Ewigkeit
Ärgerlich ist das zum Beispiel bei Pinterest. Schließlich bleiben Pins anders als Tweets oft jahrelang wirksam und nützlich. Aber nicht, wenn das Blog gelöscht wurde. Dann landet man im Nirwana oder schlimmer noch, der Pin oder die Domain wird gekapert. Von Geiern, die mit Tricks und Methoden den noch vorhandenen Traffic ausnutzen.
Das macht für die ehrlichen Surfer dann keinen Spaß mehr. Alles wegen eines gelöschten Blogs, das keiner mehr wollte. Aber daran denkt niemand, der sich die virtuelle Brücke hinunterstürzt.
Wenn du ganz raus gehst, dann gib doch die Domain weiter – an einen anderen Blogger. Sie könnte sogar einen monetären Wert haben. Durch Backlinks oder Bekanntheit. Vielleicht kann die eine oder andere deiner Postings auch woanders überleben. So ließe sich sicherstellen, dass keine Löcher entstehen und nichts von Bedeutung verlorengeht – auch wenn das Blog nur eine Weile lang aktiv war.
Manchmal lohnt es sich sogar, die Sachen online zu lassen und passiv Geld zu verdienen mit VG-Wort und Adsense zum Beispiel. Wohlgemerkt, ich rede hier von einigermaßen neuen Blogs, nicht von alten Schlachtrössern.
Wer so eines besitzt, weiß das er etwas von Wert hat, das aus vielerlei Gründen nicht einfach so verschwinden darf – unter Umständen ließe sich das Blog sogar verkaufen. Tatsächlich habe ich mich schon mit der Frage beschäftigt. Bitte lies hier einmal rein: Was wird dann aus dem Blog?
Für immer Blogger? Warum nicht? Es muss ja nicht immer dasselbe Blog sein …
Werkstattbericht 🔧
Im Beitragsbild verwende ich die folgenden Google Fonts: Rajdhani und Courier. Das Totenkopffoto fand ich bei Pixabay.